Verbraucherschützer aus Baden-Württemberg sind dafür, vegane und vegetarische Lebensmittel besser zu kennzeichnen. Sie müssten auf den ersten Blick erkennbar sein.
Die Abteilungsleiterin Lebensmittel und Ernährung der Verbraucherzenrale Baden-Württemberg, Vanessa Holste, hat eine verbindliche Kennzeichnung von Lebensmitteln gefordert. Der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" sagte sie, es fehle vor allem eine gesetzlich festgelegte Definition für vegane und vegetarische Produkte.
Wichtig sei, so Holste, dass Verbraucherinnen und Verbraucher auf den ersten Blick erkennen könnten, um was für ein Lebensmittel es sich handele. "Die Landesregierung sollte sich für eine EU-weit einheitliche verbindliche Kennzeichnung von veganen und vegetarischen Produkten einsetzen", so Holste.
Landesregierung BW sieht keinen Handlungsbedarf
Die Landesregierung sieht laut dem Bericht derzeit allerdings keine Notwendigkeit, die Kennzeichnung gesetzlich zu verankern. Zur lebensmittelrechtlichen Beurteilung von veganen und vegetarischen Ersatzlebensmitteln stünden ausreichend Beurteilungsgrundlagen zur Verfügung. "Verbraucherinnen und Verbrauchern bieten die bestehenden Label bei Bedarf eine Orientierung", so ein Sprecher.
Nach einem Bericht des "Tagesspiegels" hat der Umsatz mit vegan hergestellten Würstchen und Ähnlichem zuletzt um mehr als 11 Prozent zugelegt. Die Zeitung beruft sich auf das Marktforschungsunternehmen GfK. Für den Ernährungsreport 2022 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft gaben 44 Prozent der Befragten an, sie ernährten sich "flexitarisch" - äßen also nur gelegentlich Fleisch und verzichteten ab und zu bewusst darauf. Veganer und Vegetarier sind nach der Studie mit 1 beziehungsweise 7 Prozent in der Minderheit.