Am Schwörmontag ist es wieder so weit, tausende Menschen schippern beim Nabada die Donau hinunter. Vor allem für die Rettungskräfte von der DLRG und der Wasserwacht eine Herausforderung.
Für die Bootskapitäne und Hobby-Wasserratten ist das Nabada in Ulm eine Riesengaudi. Für die Rettungskräfte von der DLRG und der Wasserwacht hingegen ist das Großevent an Schwörmontag bereits im Vorfeld schon eine organisatorische Herausforderung.
Nabada auf der Donau eine Herausforderung für DLRG
Mehr als 200 Rettungskräfte sind beim Nabada auf und neben dem Wasser stationiert. Diese kommen nicht nur von der Ortsgruppe der DLRG in Ulm, sondern auch von der Wasserwacht auf bayerischer Seite in Neu-Ulm. "200 Leute müssen richtig geplant werden, es muss geschaut werden, dass sie rechtzeitig da sind, dass sie etwas zu essen bekommen, dass man sie richtig einsetzen kann", sagt Oliver Bernsau. Trotz Stress lässt der stellvertretende Leiter der DLRG Ortsgruppe Ulm auch ein bisschen Euphorie durchblicken.
Das Einsatzgebiet erstreckt sich von oberhalb der Eisenbahnbrücke bis in die Friedrichsau. In regelmäßigen Abständen stehen Boote auf der Donau, die die Menschenmassen im Auge behalten und im Notfall sofort eingreifen können.
Beim Nabada auf der Donau in Ulm passieren immer wieder Unfälle
"Fairerweise muss man sagen, jeden Einzelnen im Auge zu behalten, funktioniert nicht. Aber die Nabader passen auch aufeinander auf", resümiert Oliver Bernsau. "Letztes Jahr hatten wir drei Menschen, die beinahe ertrunken sind."
Entweder sieht es jemand von außen und die Rettungskräfte greifen schnell ein. Oder die Nabaderinnen und Nabader auf dem Wasser sehen, dass jemand in Not ist und ziehen diese Person dann auf eines der vielen Boote. "Ich wünsche mir auch für dieses Jahr, dass nichts Schlimmeres passiert und wir immer rechtzeitig zur Stelle sind", so Oliver Bernsau. Damit das klappt, ist bereits im Vorfeld wichtig: immer die Donau im Blick zu haben.
"Die Donau ist ein Gewässer, das sich verändert. Hier entstehen Bauwerke, die man beachten muss, wie die Gänstorbrücke. Da muss man sich die Gefahrenstellen anschauen", erklärt Oliver Bernsau. Ein besonderes Nadelöhr in diesem Jahr: zwei Pfeiler, die an der Gänstorbrücke mitten in der Donau stehen. Diese werden für den Abriss der Brücke gebraucht.
DLRG muss sich von der Gänstorbrücke abseilen, um Nabader zu befreien
"Die Nabader haben die schwierige Angewohnheit, dass sie ihre Boote zusammenbinden. Wenn dann einer rechts und einer links an dem Pfeiler vorbei schwimmt, bleiben sie hängen", verdeutlicht Oliver Bernsau die Gefahr.
Die Rettungskräfte können an der Stelle, an der sich die Pfeiler befinden, im Wasser nicht gut stehen. Daher müssen sie sich von der Gänstorbrücke abseilen, um Schiffsbrüchige loszuschneiden. Ihre Boote und andere Wassergefährte sollten die Nabaderinnen und Nabader also am besten nicht zusammenbinden - und zum Manövrieren ein Paddel dabei haben.
Donau fließt beim Nabada dieses Mal wohl etwas schneller
Zwar soll es bis zum Nabada kommende Woche nicht mehr viel regnen. "Wir gehen aber davon aus, dass das Wasser ein bisschen schneller als sonst sein wird", sagt Oliver Bernsau. Vor allem für die Lichterserenade ein gutes Zeichen. Im vorigen Jahr dauerte es Stunden, bis die kleinen Lichtchen die Donau herunter geschwommen kamen. Allerdings wird die Stadt Ulm die Donau noch ein bisschen aufstauen, um sie zu verlangsamen. Aufgrund der Wassermassen wird die Donau aber vor allem eins sein: kalt.
Daher rät Oliver Bernsau allen Nabadern: Ersatzkleidung mitnehmen. Am besten in einem wasserdichten Beutel oder einem verknoteten, dicken Müllsack. Sonst besteht die Gefahr, dass man schnell unterkühlt. Und: auf den Alkoholkonsum achten! Also die Kehle erst befeuchten, wenn man wieder trocken an Land ist.