Seit der Schließung des Archäoparks ist die Vogelherdhöhle im Kreis Heidenheim für Besucher nicht im mehr zugänglich. Ist dadurch der Welterbe-Titel der Eiszeithöhlen in Gefahr? Die Unesco beruhigt.
Wie stolz war die Region, als die Eiszeithöhlen im Lone- und Achtal "Unesco-Weltkulturerbe" wurden, mit all den wertvollen Jahrtausende alten Fundstücken aus Mammutelfenbein. Doch seit der Schließung des Archäoparks ist die Euphorie vorbei: Zum Jahresende will nun der Kreis Heidenheim die Arbeitsgemeinschaft "Weltkultursprung" mit der Stadt Ulm und dem Alb-Donau-Kreis verlassen. Und prompt flammt die Diskussion neu auf, der Welterbe-Titel sei Gefahr.
UNESCO zur Gefahr der Aberkennung des Welterbe Titels: "So schnell schießen die Preußen nicht!"
Die Schließung des Ärchäoparks und damit der Vogelherdhöhle für Besucher reiche noch nicht für eine Aberkennung. "So schnell schießen die Preußen nicht!", sagte ein Sprecher der Unesco wörtlich dem SWR. Die Hürden für eine Aberkennung des Titels seien hoch.
Bislang erst drei Aberkennungen von Welterbe-Titeln
Der Titel wurde erst drei Mal aberkannt: wegen einer Ölförderung in einem Antilopenreservat im Oman und dem Bau eines Stadions im historischen Hafenviertel von Liverpool und dem Autobahnbau im Elbtal bei Dresden.
Im Ach-und Lonetal sind jedoch weder eine achtspurige Autobahn, noch ein Stadion, noch eine Ölförderung geplant. Die Sorge um den Titel besteht nur, weil die Vogelherdhöhle wegen der Schließung des Archäoparks nicht mehr zugänglich ist für Besucher. Der Park habe zwar die Aufgabe erfüllt, die Bedeutung des Welterbes zu vermitteln. Doch dies sei auch anders möglich, so der Unesco-Sprecher. Sollten Kriterien wirklich nicht erfüllt werden, kämen die Eiszeithöhlen erst auf eine Liste gefährdeter Welterbestätten - sozusagen als Vorwarnung. Auf jeden Fall wäre eine Aberkennung des Titels ein jahrelanger Prozess, sagte der Sprecher weiter.