Der weltbekannte Architekt Daniel Libeskind will mit dem Einstein Discovery Center in Ulm die Gedanken des Physikers greifbar machen. Schon die Präsentation des Entwurfs war spektakulär.
Projiziert auf eine meterhohe Wasserwand in der Donau hat der Stararchitekt Daniel Libeskind am Sonntag in Ulm seine Vision des geplanten Albert Einstein Discovery Centers präsentiert. Mehrere hundert Ulmerinnen und Ulmer kamen ans Donauufer, um einen ersten Blick auf die Pläne zu werfen. In dem riesigen Gebäude mit den geschwungenen Linien soll sich unter anderem die Relativitätstheorie wiederfinden.
Ein Raum so fantasievoll wie Einsteins Theorien
"Mein Ziel ist es, einen Raum zu schaffen, der so fantasievoll ist wie Einsteins Theorien", sagte Architekt Daniel Libeskind vor der Präsentation. Vor allem die allgemeine Relativitätstheorie, die sich den Raum als eine biegsame und elastische Struktur vorstellt, habe den Vorentwurf beeinflusst. Besucherinnen und Besucher sollen sich später durch die Räume bewegen und dabei ständig neue, überraschende Perspektiven entdecken.
Ein Gebäude der großen Dimensionen
Das Einstein Discovery Center soll einmal dort stehen, wo sich heute noch das Glasgebäude der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm befindet. Geplant ist eine Grundfläche von 2.500 Quadratmetern, fünf Stockwerke und eine Höhe von bis zu 50 Metern. Im Untergeschoss soll es Technikräume und eine Tiefgarage geben. Das Gebäude soll aus Holz konstruiert werden, die Wandelemente sollen aus Keramik sein, die CO2 absorbieren. In diese Rahmen könne auch Fensterglas eingesetzt werden. Das Dach bekommt Photovoltaik, auch über die Nutzung von Geothermie wird nachgedacht. Wie Libeskind betont, soll das Gebäude so nachhaltig wie möglich werden.
Der Baubeginn wird wohl erst nach der Landesgartenschau im Jahr 2030 sein können, teilte der Verein am Sonntag bei der Präsentation des Vorentwurfs mit. Noch sei nicht klar, wann die Stadtwerke aus dem Gebäude ausziehen und wie umfangreich die Altlastensanierung nach dem Abriss wird.
Nächste Schritte zum Einstein Discovery Center
Die Planung müssen in den nächsten Monaten konkreter werden, teilte der Albert Einstein Discovery Center e.V mit. Der Ulmer Verein um Initiatorin Nancy Hecker-Denschlag hat sich gegründet, um das Projekt zu realisieren. Es soll nun eine Kostenschätzung erstellt werden. Der Entwurf ermögliche es jetzt außerdem, große Sponsoren nicht nur in Ulm, sondern in ganz Deutschland und auch international zu suchen, vor allem auch in den USA.
Projektion auf Wasserwand soll das Projekt bekannter machen
Die spektakuläre Präsentation des Vorentwurfs hat auch zum Ziel, die Pläne für das Einstein Discovery Center bei den Ulmerinnen und Ulmern bekannter zu machen, erklärt Nancy Hecker-Denschlag. Sie habe Zahlen bekommen, dass nur ein Drittel der Ulmer die Pläne kenne. Als Initiative wolle der Verein die Unterstützung aus der Bürgerschaft - auch werden für das millionenschwere Projekt noch Sponsoren und Unterstützer gesucht.
Publikum am Donauufer war beeindruckt
"Beeindruckend", "verrückt", "super" kam von einigen Zuschauerinnen und Zuschauern, die das Spektakel verfolgt hatten. Wegen technischer Schwierigkeiten wurde es einmal ohne Musik und ein zweites Mal dann mit Musik auf die Wasserwand projiziert. "Wir freuen uns drauf ein so berühmtes Gebäude von Libeskind zu bekommen, das passt zu Ulm", meinte eine Frau. Aber einige sind auch skeptisch, ob sich der Entwurf so umsetzen lässt oder wie sich das Gebäude dann in die Umgebung und in das Stadtbild einfügen wird.
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