In Ulm hat am Donnerstag die diesjährige Vesperkirche begonnen. Vier Wochen lang gibt es täglich ein günstiges warmes Essen. Die Verantwortlichen rechnen mit einem großen Zulauf.
Erstmals seit Corona findet die Ulmer Vesperkirche dieses Jahr wieder öffentlich zugänglich in der Pauluskirche statt. In den beiden vergangenen Jahren hatte es statt des geselligen Beisammenseins eine Essensausgabe vor der Pauluskirche gegeben.
Dieses Jahr wird nun wieder der festliche Pauluskirchenraum genutzt. Zur ersten Essensausgabe am Donnerstag standen auf der Speisekarte: ein Paar nackte Bratwürste mit Soße, Nudeln und Kartoffelsalat, Hühnerbrühe mit Gemüse und Schokopudding mit Rumrosinen. Vier Wochen lang bis zum 15. Februar gibt es täglich ein warmes Essen in geselliger Atmosphäre.
Zunehmende Bedürftigkeit angesichts der Krisen
Der veranstaltende Aktionskreis um Pfarrer Peter Heiter rechnet zur mittlerweile 28. Vesperkirche mit besonders vielen Gästen: rund 600 pro Tag. Grund für den erwarteten Zulauf sind laut der Homepage der Kirchengemeinde die aktuellen Krisen mit den gestiegenen Lebensunterhalts- und Energiekosten.
Günstiges Essen und Geselligkeit
Den Organisatoren geht es bei der Vesperkirche nicht nur darum, ein günstiges warmes Essen anzubieten, sondern auch darum, Bedürftigen eine Gemeinschaft anzubieten und so gegen Einsamkeit zu wirken. Eingeladen ist jeder und jede. Die Mahlzeiten sind laut Homepage ab 1,50 Euro zu haben, wer kann, gibt 5 Euro oder mehr.
Vesperkirche wird von Spenden und evangelischer Kirche getragen
Spenden sind für die Finanzierung der Vesperkirche ein wichtiges Standbein. Die evangelische Kirchengemeinde erwartet allein für den vierwöchigen Aktionszeitraum Kosten von rund 150.000 Euro. Hier schlagen die gestiegenen Lebensmittel- und Energiepreise durch, zuvor lagen die Kosten laut Gemeinde im Schnitt bei 120.000 Euro. Diese werden größtenteils durch Spenden finanziert, weitere Kosten abseits der Aktion in ähnlicher Höhe trägt die Kirche.
"Vesperkirche Plus" das ganze Jahr über
Damit die während der Vesperkirche gewonnenen Kontakte nicht versanden, soll es mit dem Modellprojekt "Vesperkirche Plus" weitere zwanglose Treffen oder Begegnungscafés in kirchlichen und kommunalen Räumen geben. Wann diese genau starten, ist allerdings noch unklar.