Ulm war am Wochenende fest in der Hand der Narren und Närrinnen. Samstag mit dem Guggamusiktreffen auf vier Bühnen in der City und Sonntag mit dem Ulmzug.
Ulm stand am Wochenende ganz im Zeichen der Narren. Am Sonntag Punkt 13:13 Uhr startete der große Ulmzug, zu dem die gastgebende Narrenzunft Ulm über 90 Gruppen mit rund 5.000 Hästrägerinnen und Hästrägern eingeladen hatte. Am Straßenrand verfolgten tausende große und kleine Zuschauer das Spektakel, das nach zwei Jahren Corona-Pandemie erstmals wieder stattfand.
Eigentlich war für dieses Jahr auch ein großes Treffen des Alemannischen Narrenrings geplant, das wurde aber auf 2025 verschoben.
Ausgelassene Stimmung schon beim "Ulmbeben"
Am Samstagnachmittag kamen zum "Ulmbeben" 15 Guggamusik-Gruppen aus dem ganzen süddeutschen Raum sowie aus Österreich und Liechtenstein nach Ulm. Sie spielten an vier Stellen in der Innenstadt auf. Die Stimmung war bestens. An den Spielorten bildeten sich schnell große Menschentrauben, teils zogen die Gruppen musizierend durch die Fußgängerzone.
Für die kleinen Narren fand im Kornhaus die Kinderfasnet statt. Von dort ging ein kurzer Umzug zum Marktplatz, wo am Abend der Narrenbaum auf den Ulmer Marktplatz aufgestellt wurde.
Menschen den Narrenspiegel vorhalten
Endlich wieder ein Häs zu tragen, das sei ein Gefühl, das man erlebt haben müsse, so Zunftmeister Gerhard Wies auf die SWR-Frage, was Spaß mache an der Maske. Man werde zum Narr und könne anders handeln als sonst im Alltag: "Es gibt den Begriff Narrenspiegel, den sich jeder Narr im Hinterkopf behält", so Gerhard Wies, und weiter: "Ich halte meinem Gegenüber den Narrenspiegel vor und zeige Dir, wie Du gerade bei mir ankommst - aber auf eine lustige Art und Weise." Ein bisschen färbe das auch auf den Alltag ab, denn Narr sei man im Herzen, sich völlig zu verstellen, das gehe nicht. Aber man halte sich eben zurück.
Närrischer Gottesdienst in der Wengenkirche Ulm
Bevor der Ulmzug am Sonntag startete, gab es um 9 Uhr in der Wengenkirche einen Narrengottesdienst. In der Kirche spielte ebenfalls eine Guggamusik und es sang ein zunfteigener Narrenchor. Auch die Gäste des Gottesdienstes durften sich verkleiden.
Auch auf dem Jubiläums-Fasnachtsumzug der Oberkochenener Narrenzunft Schlaggawäscher herrschte reges Treiben. Zehntausende Zuschauer und über 70 Zünfte waren am Sonntag in Oberkochen im Ostalbkreis unterwegs.
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