Wer auf der Straße lebt, ist im Winter besonders gefährdet. Ein Fall für den Ulmer Kältebus: Jeden Abend versorgen Freiwillige des DRK und der Caritas Wohnungslose mit Suppe und Decken.
Obdachlosen Menschen im Winter zu helfen, das ist der Auftrag des Ulmer Kältebusses. Betrieben wird er vom DRK-Kreisverband Ulm in Zusammenarbeit mit der Caritas Ulm-Alb-Donau und dem Verein Medinetz. Mit der Aktion sollen Menschen, die auf der Straße leben, vor Unterkühlung und Kältetod bewahrt werden. DRK-Geschäftsführer Tobias Schwetlik und die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer bringen Tee, Kaffee und auch mal einen Schlafsack oder warme Decken. 100 Freiwillige wechseln sich ab und fahren jeden Abend bis in die Nacht mit dem Kältebus durch Ulm. Oft sind sie die einzigen Ansprechpartner und kümmern sich auch, wenn jemand medizinische Hilfe braucht. Es habe sich leider bestätigt, dass das Angebot benötigt werde, sagt Tobias Schwetlik. "Der überwiegende Teil der Menschen ist sehr, sehr dankbar und froh, dass wir da sind und nimmt das auch gerne an - das ist eine schöne Arbeit."
Die Hilfe der Kältebus-Freiwilligen ist auch an diesem kalten Abend willkommen: Im Eingangsbereich eines Supermarktes in der Ulmer Oststadt sitzt ein Obdachloser. Eine warme Suppe soll bei drei Grad Außentemperatur für ein bisschen Wärme sorgen.
Manche Obdachlose schlafen lieber draußen als im Übernachtungsheim
Viele Wohnungslose suchen einen Unterschlupf in Passagen oder unter Brücken. Manche schlafen lieber draußen als etwa im Übernachtungsheim des DRK, denn dort gelten Regeln: Keine Tiere, kein Alkohol, keine Drogen. Für sie ist der Ulmer Kältebus ein Segen. Die warme Suppe abends um neun wärmt noch einmal und hilft dabei, die kalte Nacht zu überstehen.
Und auch bei den Ulmer Nestern am Karlsplatz und am Alten Friedhof schaut der Kältebus jeden Abend vorbei. Die mobile Schlafkapseln, die an einen Bauwagen erinnern, sind isoliert und bieten Schutz vor Nässe und Kälte. Mit Taschenlampen leuchten die Helfer des Kältebusses in jedes Gebüsch, damit auch kein Wohnungsloser übersehen wird.
DRK: Bei Kälte genau hinschauen und Obdachlosen helfen
Das Deutsche Rote Kreuz appelliert an Passantinnen und Passanten, bei Kälte wachsam zu sein und genauer hinzuschauen, ob der Obdachlose auch einen Schlafsack oder zum Beispiel genügend Decken hat. Wer will, kann auch spenden. Dringend benötigt würden derzeit etwa Schlafsäcke oder auch Isomatten, heißt es seitens der Caritas. Der Kältebus ist noch bis Ende März jeden Tag in Ulm unterwegs.