Welche Weihnachtsmärkte lohnen sich? Hier kommen fünf Tipps aus dem SWR Studio Ulm - vom großen Markt in Ulm bis zum außergewöhnlichen im Besucherbergwerk Tiefer Stollen in Aalen.
- Weihnachtsmarkt im und am Besucherbergwerk Tiefer Stollen
- Mittelalterlicher Weihnachtsmarkt Neu-Ulm
- Roggenburger Weihnachtsmarkt
- Biberacher Christkindles-Markt
- Ulmer Weihnachtsmarkt
Weihnachtsmarkt im und am Besucherbergwerk Tiefer Stollen
Frank Polifke empfiehlt den außergewöhnlichen Weihnachtsmarkt unter Tage im Tiefen Stollen in Aalen-Wasseralfingen (Ostalbkreis):
Ein Weihnachtsmarktbummel mit Baustellenhelm auf dem Kopf - das gibt's wohl nur in Wasseralfingen bei Aalen (Ostalbkreis). Der ist nämlich Vorschrift beim Besuch von Deutschlands einzigem Weihnachtsmarkt in einem Bergwerk.
Schon der Hinweg wird zum Erlebnis: 400 Meter mit der Grubenbahn. Die Fahrt lohnt sich: Das höhlenartige Gewölbe ist mit hunderten bunten Lichtern geschmückt, alles funkelt und glitzert, und wenn die sieben Zwerge mit geschultertem Spaten um die Ecke kämen, würde man sich auch nicht wundern. Die gibt's zwar nicht, dafür um die 30 Stände mit Strickwaren, Krippen, aber auch Essbarem wie Senf oder Marmeladen.
Die Landesschau Baden-Württemberg hat im vergangenen Jahr über den Weihnachtsmarkt im Tiefen Stollen berichtet:
A propos "essbar": Obwohl das Bergwerk "Tiefer Stollen" heißt: Stollen gibt's da unten nicht, zumindest nicht scheibenweise zu sofortigem Verzehr. Auch keinen Glühwein, keine roten Würste oder Crêpes. Frittenfett und andere Gerüche können unter Tage nämlich nicht abziehen, deshalb sind die Essensstände draußen vor dem Eingang.
Mein Tipp: Im Tiefen Stollen hat es permanent elf Grad, darauf sollte man sich bei der Kleidung einstellen. Und noch ein Tipp: Auf eine gewisse Wartezeit sollte man sich ebenfalls einstellen. Der Bergwerks-Weihnachtsmarkt kostet zwar Eintritt, 7 Euro für Erwachsene und 3 Euro für Kinder von 6 bis 14 Jahren. Dafür ist der Pendelbus zwischen Parkplatz und Bergwerk kostenlos.
Mittelalterlicher Weihnachtsmarkt Neu-Ulm
SWR-Redakteurin Christine Janke schätzt die mittelalterliche Atmosphäre auf dem Markt in Neu-Ulm:
Der Neu-Ulmer Weihnachtsmarkt ist einfach anders als andere, Mittelalter eben! Und er ist eine schöne Abwechslung zum Ulmer Markt. Für mich ist er jedes Jahr, quasi als Tradition, meine kleine Auszeit von der Familie: Ein Treffen mit Freundinnen am Abend. Dann schlürfen wir Met aus tönernen Bechern, genießen Feuer, Stimmung und Programm.
Allein die Feuershows sind für uns schon ein Grund, hinzugehen. Außerdem ist das Angebot einfach ein anderes. Es gibt Felle, Kleidung, Holz und Liköre in Flaschen, die Zaubertränken gleichen. Wir schauen Handwerkern zu, die auch immer für einen Plausch zu haben sind.
Klar, der Markt ist auch was für Familien. Es gibt ein Karussell und echte Schafe an der Krippe, es gibt eine große, heimelige Märchenjurte, Gaukler zeigen ihr Können. Es gibt Musik von Kapellen und Chören.
Aber für uns steht das Treffen an den mittelalterlichen Schenken und die Wildschwein-Bratwurst im Vordergrund. Auch die ist Tradition.
Roggenburger Weihnachtsmarkt
Volker Wüst freut sich jedes Jahr schon auf den Weihnachtsmarkt rund um das Kloster Roggenburg (Kreis Neu-Ulm):
Wenn irgendwo eine Lichterkette leuchtet und die ersten Lebkuchen verputzt sind (meistens Ende Oktober also), dann wird's Zeit für die bei uns traditionelle Google-Suche: "Weihnachtsmarkt Roggenburg". Der Termin des wirklich hübschen Marktes im Hof des barocken Klosters im Kreis Neu-Ulm kommt dann in den Familienkalender - damit wir uns da bloß nichts anderes vornehmen.
Vor allem der Sonntag ist gesetzt, da können die Kleinen backen - und unsere Kinder bestehen drauf. In der Weihnachtsbäckerei machen sie dann Ausstecherle und verzieren sie, und dabei werden sie liebevoll betreut. Zeit für die Großen, (in Ruhe) über den schön in Szene gesetzten Markt zu schlendern, der vor allem bei Dunkelheit mit den bunt angestrahlten Gebäuden echt Eindruck macht.
Die Atmosphäre ist einzigartig. Mal kommt der Nikolaus vorbei, mal spielt eine Blaskapelle – und so nebenbei finden wir auch das ein oder andere Weihnachtsgeschenk. Die Holzdeko oder der Weihnachtsschmuck dort kommen unter anderem von örtlichen Vereinen und sind nicht so überteuert wie bei anderen Märkten.
Biberacher Christkindles-Markt
Catharina Straß weicht gerne auf den Biberacher Christkindles-Markt aus, wenn ihr die großen Weihnachtsmärkte zu trubelig werden:
Wer Lust auf einen kleineren, gemütlichen Weihnachtsmarkt hat, ist in Biberach genau richtig. Der Christkindles-Markt auf dem mittelalterlichen Marktplatz ist übersichtlich und gleichzeitig detailreich. Sein Weihnachtsdorf ist liebevoll geschmückt: "Girlandenfrauen" basteln Jahr für Jahr Schmuck aus Tannenzweigen, der dann die Holzhütten ziert. Es gibt eine bunte Auswahl an Geschenkartikeln, Kunsthandwerklichem und allerhand Leckereien - perfekt für die letzten Geschenke.
Für Kinder gibt es abends Gedichte und Geschichten rund um Weihnachten. In der Mitte dreht ein Karussell seine Runden. Und am Nikolaustag kommt der Nikolaus höchstpersönlich mit einer Kutsche vorbei. Mein persönliches Highlight: Die Krippe neben dem Marktbrunnen. Der Bildhauer Hans Grohe hat die lebensgroßen Holzfiguren gestaltet.
Die Weihnachtsbühne versetzt mich dann endgültig in Weihnachtsstimmung: Jeden Tag treten Kindergärten, Chöre und Musikkapellen aus der Gegend auf. Besonders weihnachtlich wird es aber am Abend, wenn die Giebelbeleuchtungen der umliegenden Häuser mit der barocken Stadtpfarrkirche um die Wette strahlen.
Ulmer Weihnachtsmarkt
Es ist der größte Weihnachtsmarkt in der Region - und SWR-Redakteur Peter Schmid mag genau das - die vielen Möglichkeiten dort:
Wenn's auf dem Münsterplatz nach Feuerwurst duftet und die Menschen durch die engen Gässchen zwischen den liebevoll geschmückten Buden schlendern, dann ist wieder Zeit für den Ulmer Weihnachtsmarkt. Dass ich mich abends mit Freunden bei Eiseskälte zu einem wärmenden Glühwein treffe und wir dabei die Schafe an der echten Krippe beobachten, ist eine kleine Tradition geworden.
Aber auch kulinarisch überzeugt mich der Ulmer Weihnachtsmarkt jedes Jahr aufs Neue. Klar für mich ist: eine Feuerwurst mit Krautsalat und Tsatsiki darf auf keinen Fall fehlen. Wem das nicht schmeckt, kann sich ein paar Schritte weiter auch eine Kartoffelsuppe im Brotlaib einverleiben, Kässpätzle, Crêpes oder Schupfnudeln essen. Da kommt jeder auf seine Kosten. Außer Langos gibt's auf dem Ulmer Weihnachtsmarkt so gut wie alles.
Auch bei Geschenkenot kurz vor Heiligabend haben mich Socken-, Seifen- und Holzkunsthändler mit ihrer großen Auswahl an netten Kleinigkeiten schon des Öfteren gerettet. Für Spaß ist auch gesorgt: Direkt neben dem Ulmer Münster bin ich mit meinen Freunden schon die ein oder andere Runde Schlittschuh auf echtem Eis gefahren. Für Kids gibt's Schlittschuh-Pinguine zum Festhalten und zwei Karussells.
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