Alkohol gehört für viele zur Fasnet oder zum Fasching dazu. Und dann folgt der dicke Kopf. Was gegen Kater wirklich hilft - und was nicht. Eine Ulmer Apothekerin gibt Tipps.
Gemüsebrühe, Rollmops oder doch das klassische "Konterbier"? Es gibt viele angebliche Wundermittel aus dem Haushalt, die einen Kater nach der Fasnachts-Feierei mildern sollen. Komplett vermeiden lässt sich das Unwohlsein nur mit einer Methode: Gar nicht erst Alkohol trinken. Diese sieben Tipps können gegen Kopfschmerzen, Herzrasen und Übelkeit helfen.
Tipp 1: Finger weg vom "Konterbier"
Dieser Mythos hält sich hartnäckig: Nach einer durchzechten Nacht ein Bier zum Frühstück trinken, um den Kater zu vertreiben. Das "Konterbier" schadet allerdings mehr als dass es hilft. Es zögert die Symptome des Katers nur hinaus. Also lieber ein Glas Wasser statt noch mehr Alkohol trinken.
Tipp 2: Ein Katerfrühstück hilft
Der Rollmops ist ein altbewährtes Mittel gegen Kater. Tatsächlich enthält der Fisch Salze und Mineralien, die dem Körper helfen, das Mineraliendefizit auszugleichen. Allerdings muss es nicht unbedingt der Rollmops sein: Gleichermaßen helfen auch ein belegtes Vollkornbrot oder Müsli mit frischem Obst. "Es sollten leicht verträgliche Speisen sein", rät Apothekerin Marion Bäumlisberger von der Neuen Apotheke in Ulm.
Tipp 3: Kopfschmerztablette lieber erst am nächsten Morgen
Grundsätzlich sollte man darauf achten, welche Schmerzmittel man nimmt. "Paracetamol ist nicht empfehlenswert, weil es über die gleichen Enzyme in der Leber abgebaut wird, wie der Alkohol und damit die Leber zusätzlich belastet. Aspirin kann die Magenschleimhaut reizen. Deshalb wäre Ibuprofen eine gute Wahl, wenn es sein muss", empfiehlt Marion Bäumlisberger. Menschen mit einer empfindlichen Magenschleimhaut sollten die Kopfschmerztablette erst am nächsten Morgen nehmen, so Bäumlisberger. Der Grund: Die Medikamente reizen die Magenschleimhaut zusätzlich, das Risiko einer unbemerkten Magenblutung steigt.
Tipp 4: Dem Kater vorbeugen und eine gute Grundlage schaffen
Fettreiche Speisen bleiben länger im Magen. "Eine Grundlage zu schaffen ist immer empfehlenswert. Das führt dazu, dass der Alkohol langsamer aufgenommen wird", so Apothekerin Marion Bäumlisberger. Je schneller der Alkohol ins Blut gelangt, desto stärker sind die Folgen. Empfehlenswert ist, nur in Maßen zu trinken. Vor dem Trinken und auch währenddessen sollte immer wieder etwas gegessen werden.
Tipp 5: Den Flüssigkeitsverlust ausgleichen
Wenn Alkohol getrunken wird, kommt der Wasserhaushalt im Körper durcheinander. Denn der Alkohol verursacht einen Flüssigkeitsverlust im Körper. "Wenn man Alkohol trinkt, sollte möglichst viel Wasser dazu getrunken werden, um den Verlust wieder auszugleichen. Und auch nochmal ein großes Glas Wasser vor dem Schlafengehen", so Apothekerin Bäumlisberger.
Tipp 6: Elektrolyte zurück in den Körper - Mineralien-Defizit auffüllen
Neben dem Flüssigkeitsspeicher muss auch der Elektrolytspeicher wieder aufgefüllt werden. Das geschieht am besten, indem salzige Lebensmittel gegessen und getrunken werden. Salzstangen oder Essiggurken essen hilft. Bei einem flauen Magen ist es ratsam, eine Gemüsesuppe zu löffeln. Ein Glas Orangensaft und eine Brezel zum Frühstück helfen laut Marion Bäumlisberger aber auch schon.
Tipp 7: Frischluft und Verzicht
Auch wenn man mit Kater am Morgen nach dem Feiern lieber im Bett bleiben würde: Wer den inneren Schweinehund überwindet, besiegt auch den Kater. Der Körper braucht jetzt Sauerstoff. Deshalb sollte man an die frische Luft gehen und einen Spaziergang machen. Das beste Mittel gegen einen Kater bleibt laut Marion Bäumlisberger aber der Verzicht und der maßvolle Konsum, auch wenn das in der Faschingszeit wohl die meisten Närrinnen und Narren nicht hören wollen.
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