Ein Mann aus Heidenheim soll mit zwei weiteren Verdächtigen in großem Stil Aufputschmittel hergestellt haben. Sie sollen das bislang größte Drogenlabor in Deutschland für das Amphetamin Captagon betrieben haben.
Die Behörden haben in einer Kfz-Werkstatt bei Regensburg 300 Kilogramm des Aufputschmittels Captagon in Tablettenform sichergestellt. Zudem fanden die Ermittler weitere Chemikalien, mit denen sich insgesamt rund drei Tonnen des Amphetamin-Gemischs hätten herstellen lassen. Einer der drei Beschuldigten ist ein 51-jähriger Mann aus Heidenheim.
Zwei Männer bei der Herstellung der Amphetamine erwischt
Die beiden anderen Verdächtigen stammen aus Regensburg und dem Landkreis Schwandorf. Zusammen mit dem Rauschgift-Einsatzkommando des LKA Bayern hat das Bundeskriminalamt (BKA) zwei der Männer Anfang Juli verhaftet, während sie in dem Drogenlabor an einer Tablettier-Maschine das Amphetamin verarbeiteten. Die beiden, darunter der Mann aus Heidenheim, sitzen nun in Untersuchungshaft. Der dritte Mann ist auf der Flucht.
"Das bislang größte bekannte Drogenlabor für Captagon in Deutschland."
Die Staatsanwaltschaft Ellwangen wirft den drei Beschuldigten vor, das Labor in der Kfz-Werkstatt eingerichtet zu haben, um die Tabletten international zu vertreiben. Das Drogenlabor ist jetzt stillgelegt, mehrere Großgeräte zur Herstellung von Amphetaminen wurden beschlagnahmt. Es sei das bislang größte bekannte Drogenlabor für Captagon in ganz Deutschland, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von Staatsanwaltschaft und BKA.
Drogenlabor bei Regensburg: Verdeckte Ermittlungen über längere Zeit
Die Polizei hatte im Vorfeld verdeckt ermittelt und vor allem die Kommunikation der Männer überwacht. Da einer der Beschuldigten in Heidenheim gemeldet ist und die Ermittlungen dort begannen, fiel die Zuständigkeit auf die Staatsanwaltschaft in Ellwangen. Die Behörden warnen: Das Aufputschmittel Captagon macht hochgradig abhängig, kann Depressionen, Halluzination und Angstzustände auslösen.