Kälte und Nässe - nichts, was man im Sommerurlaub erwartet. Aber in diesem Jahr lässt das Wetter die Urlauber in der Donau-Region im Regen stehen und zwingt sie, kreativ zu werden.
Sommerurlaub: Das ist Lesen am Badesee, Eisessen am späten Abend oder schwimmen im nächstgelegenen Gewässer. Oder - wie in diesem Jahr - Pfützen, Regenjacken und kalte Nässe. Denn mit beinahe herbstlichen Temperaturen, zum Teil unter 20 Grad, stellt der Sommer die Urlauber in diesem Jahr auf eine harte Probe. Obwohl bei dem trüben Wetter das Fernweh lockt, bleiben viele Menschen in der Region - und passen ihr Ferienprogramm dem Wetter an.
Donauradweg: Radreisende trotzen dem Regen
Ob Helmüberzug, Regencape oder Hülle für die Fahrradtasche: Die Radwanderer auf dem Donauradweg wissen sich vor Regen zu schützen. So auch Andreas und Elke Kohrs. Auf ihrer Reise von Hamburg bis zum Bodensee kommen sie auf ihrer fünfzehnten Etappe auch an Ulm vorbei.
Das schlechte Wetter beeindruckt Ehepaar Kohrs wenig. Je weiter südlich sie fahren, umso schlechter wird das Wetter, lachen sie. Immerhin: Ihre neuen Regenjacken machen sich bezahlt. Und aufzugeben sei keine Option, sagt Andreas Kohrs: "Man hat ja gebucht und insofern spielt es keine Rolle, ob man Lust hat oder nicht. Aber man hat ja Lust." Schließlich habe man Urlaub. Und der macht selbst bei Regen Spaß.
Nach regnerischem Ferienstart Wetter in BW: Kommende Woche kehrt die Sonne zurück
Auch dieses Wochenende werden viele lieber mehr drin als draußen verbringen wollen. Besonders der Sonntag wird nass und windig. Hoffnung macht aber die Prognose für nächste Woche.
Auch Norbert Mannes ist auf dem regennassen Donauradweg unterwegs. Der Landschaftsarchitekt hat sich einen Monat frei genommen, um ganze 2.500 Kilometer nach Portugal zu radeln - und einen Freund zu besuchen.
Doch der Start in Donauwörth ist geprägt von Regen. Und Mannes merkt: Die blaue Regenjacke ist weniger wetterfest, als erhofft. Lässt Regen durch, der seinen Pullover durchnässt. Für Mannes ein Wermutstropfen: "Der Regen hat mich jetzt schon ein bisschen angefault. Aber jetzt hat er aufgehört und es muss weitergehen."
Am meisten freut sich Norbert Mannes aufs Ankommen. Bis dahin geht es weiter Richtung Süden. In der Hoffnung, dass das Wetter bald besser wird.
Laichingen: Camping trotz Wind und Wetter
Der kleine Zeltplatz "Heidehof" in Laichingen-Machtolsheim ist trotz des Regens gut besucht. Tagesgäste, Dauercamper und Ferienbesucher haben auf der Wiese ihre Zelte aufgeschlagen. Dass weniger los ist, als in den vergangenen Jahren, könne man nicht sagen, erzählt Geschäftsführer Christian Imhof. Die meisten Menschen auf seinem Campingplatz seien ohnehin auf wechselhaftes Wetter eingestellt und könnten sich gut anpassen.
So auch eine Gruppe kleiner Camper. Die fünf Kinder haben sich auf dem Zeltplatz kennengelernt. Vom schlechten Wetter lassen sie sich nicht ihre Sommerferien vermiesen. Stattdessen denken sie sich Spiele aus, suchen trockene Plätze zum Picknicken oder werfen Frisbees hin und her.
Trotzdem: Weniger Regen wäre schön, sagt ein Mädchen: "Wir wollten eigentlich noch ein paar schöne Dinge machen. In den Pool gehen oder Minigolfen. Aber bei so einem Wetter funktioniert das nicht." Der Regen sei aber auch schön, ergänzt ein anderes Kind. Schließlich sei es in letzter Zeit sehr heiß gewesen und die Natur brauche das Wasser.
Donnstetten: Sommerrodelbahn leidet unter schlechtem Wetter
Normalerweise laufen die rot-schwarzen Schlitten der Bobbahn in Donnstetten unerlässlich. Vergangene Woche bleiben sie zeitweilig unter dem Vordach stehen - geschützt vor Wind und Wetter. Den ganzen Tag schon hat es geregnet. Und 15 Grad sind zu kalt zum Bobfahren, sagt Betreiberin Angela Gödrich.
Am Vortag noch hätten viele Gäste die Sommerrodelbahn besucht. Gödrich glaubt, sie hätten gewusst, dass es am nächsten Tag regnet - und das gute Wetter genutzt.
Neu-Ulm: Hallenbad statt Freibad
Hallenbäder wie das Neu-Ulmer Donaubad profitieren unterdessen vom schlechten Wetter. Hunderte gehen baden. Viele Menschen haben das Ferienprogramm nach innen verlegt. Anders als in den Vorjahren würden aktuell deutlich weniger Besucher des Donaubads ins Freibad gehen, so ein Sprecher. Dafür würden viel mehr Menschen das Hallenbad nutzen.
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