Schwäbisch Gmünd zählt zu den grünsten Städten im Land und ist eigentlich gegen Hitze gut gewappnet. Trotzdem sieht der Chef-Gärtner der Stadt heiße Zeiten auf die Bürgerinnen und Bürger zukommen.
Die Deutsche Umwelthilfe hat untersucht, wie gut die Städte gegen sommerliche Hitze gewappnet sind, ob es genügend Bäume und Grünflächen gibt. Das Ergebnis: Schwäbisch Gmünd zählt neben Tübingen und Baden-Baden zu den drei grünsten Städten in Baden-Württemberg. Trotzdem sieht der Leiter des städtischen Garten- und Friedhofsamts noch heiße Zeiten auf die Einwohnerschaft zukommen.
Vorbildlich: Grüne Karte für Schwäbisch Gmünd
Für ihren Hitze-Check ließ die Deutsche Umwelthilfe Satellitendaten von 190 Städten in Deutschland auswerten, untersuchte Flächenversiegelung, Baum- und Grünbestände. Schwäbisch Gmünd schnitt dabei so gut ab, dass die Stadt mit der Grünen Karte ausgezeichnet wurde. Im Gegensatz dazu erhielten in Baden-Württemberg Heilbronn mit dem schlechtesten Ranking sowie Ludwigsburg, Mannheim, Rastatt, Waiblingen und Esslingen Rote Karten.
"Die Auszeichnung mit der Grünen Karte ist natürlich eine erfreuliche Nachricht", reagiert der Leiter des Garten- und Friedhofsamts in Schwäbisch Gmünd, Ceno Bouillon. "Bei uns hat sich in der Tat in den letzten zehn Jahren viel getan." Die Landesgartenschau 2014 und die Remstalgartenschau 2019 haben die 60.000-Einwohner-Stadt viel grüner gemacht. "Da haben wir viel umgebaut nach den neusten Erkenntnissen - viel Entsiegelung, Wasserspeicherung, viel neues Grün."
"Es wird uns noch erschrecken, was auf uns zukommt."
Doch wirklich gerüstet für die Zukunft sei man damit nicht. "Ich glaube, es wird uns alle noch erschrecken, was uns da in den nächsten Jahren noch entgegenkommt", schätzt der städtische Chef-Gärtner die Folgen des Klimawandels ein. Auch wenn man in Gmünd mit den Landesgartenschauen schon viel investiert habe, gebe es auch noch sehr viel Potential.
Viele versiegelte Flächen in der Altstadt
Da denkt Ceno Bouillon vor allem an die Innenstadt, wo der Anteil versiegelter Flächen sehr hoch ist. Das sei historisch gewachsen mit den Gassen und Straßen. "Aber in Zukunft werden die unerträglich heiß. Da wird man etwas machen müssen."
Fassaden begrünen, Bäume pflanze, Bereiche entsiegeln. Das solle nun alles geprüft werden, sei aber alles andere als einfach. "Da sind ja im Boden auch schon viele Leitungen und Rohre verlegt. Das wird eine sehr schwierige Aufgabe", meint der Leiter des Garten- und Friedhofsamts.