Die Folgen der Überschwemmungen in Italien sind verheerend. Wie Schwäbisch Gmünd seiner Partnerstadt Faenza jetzt helfen will, erklärt Bürgermeister Christian Baron (CDU) im Interview.
Die Bilder aus Schwäbisch Gmünds italienischer Partnerstadt Faenza in der Region Emilia-Romagna sind dramatisch. Flüsse sind über die Ufer getreten, mehrere hundert Häuser standen unter Wasser und mussten evakuiert werden. Italien erlebt damit eine der schlimmsten Überflutungen der vergangenen Jahrzehnte. Gmünds Bürgermeister Christian Baron spricht im SWR-Interview über die Situation vor Ort, und welche Hilfen geplant sind.
SWR Aktuell: Wie schätzen Sie die Lage vor Ort ein?
Christian Baron: Wir stehen im engen Austausch mit der dortigen Verwaltung, und die berichten uns Dramatisches: Die Stadt wird nicht nur vom Wasser, sondern auch von vielen weiteren Problemen überschwemmt. Über 30 Tonnen Abfall müssen entsorgt werden, die Kanalisation ist verschlammt, und es wird Tag und Nacht gearbeitet. Es gibt immer noch Menschen, die vermisst werden, und über 700 Menschen sind evakuiert. Eine gute Nachricht gibt es aber auch: Das Trinkwasser ist nach wie vor trinkbar. In Faenza gibt es momentan einfach nur ein Thema: das Hochwasser.
SWR Aktuell: Wie geht es Ihnen, wenn Sie die Bilder vom Hochwasser im Fernsehen sehen?
Baron: Es macht einen betroffen. Wir würden auch gerne mehr machen, vor allem vor dem Hintergrund, dass wir in den vergangenen Jahren in Schwäbisch Gmünd auch ein sehr schlimmes Hochwasser hatten, bei dem auch zwei Menschen gestorben sind. Da werden Erinnerungen wach, und deshalb ist bei uns die Solidarität auch sehr groß.
SWR Aktuell: Wie kann Schwäbisch Gmünd jetzt helfen?
Baron: Im Endeffekt sind es drei Dinge: Das Wichtigste ist, dass wir unsere Hilfe anbieten, und die Menschen in Faenza wissen, dass sie auf uns zählen können. Das Zweite sind die Finanzmittel, die wir leisten. Wir haben am Samstag um 19 Uhr im "Prediger" ein Benefizkonzert unserer Big Band. Damit wollen wir Spenden für die überschwemmte und zerstörte Musikschule in Faenza sammeln. Das Dritte ist, dass wir anbieten zu kommen, um beim Aufräumen zu helfen. Auch unsere Rettungsorganisationen könnten wir fragen, ob sie mitfahren würden.
SWR Aktuell: Gibt es schon Angebote von Bürgerinnen und Bürgern, die gerne helfen wollen?
Baron: Ja, die haben wir. Viele wollen was machen. Wir wollen aber nicht ins Blaue hinein nach Faenza fahren, sondern Hilfen vernünftig koordinieren. Erst dann sind die Maßnahmen wirkungsvoll. Wir haben unsere Hilfe angeboten, und wir warten jetzt auf ein Signal, ob sie unsere Hilfe brauchen, und wenn ja, was sie brauchen.