Am frühen Freitagmorgen hat ein Unbekannter auf das Landratsamt des Alb-Donau Kreises in Ulm geschossen. Verletzt wurde dabei niemand, die Behörde war zu der Zeit noch geschlossen.
An einem Fenster im Erdgeschoss des Landratsamtes in der Nähe des Ulmer Bahnhofs gibt es zwei Einschüsse. Auf die Scheibe ist offenbar von einem vorbeiführenden Fußweg geschossen worden. Nach Polizeiangaben fielen die Schüsse am frühen Morgen gegen 4.30 Uhr. Im Gebäude entstand geringer Sachschaden. Die Behörde war zu diesem Zeitpunkt noch nicht geöffnet, es waren auch keine Beschäftigten vor Ort. Den ganzen Vormittag war die Spurensicherung am Tatort. Er war durch Polizeibänder abgesperrt.
Verdächtiger zeitweise festgenommen
Kurz nach der Tat hatte die Polizei vorübergehend einen Verdächtigen festgenommen. Das schreibt die Neu-Ulmer Zeitung unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft Ulm. Der Mann sei auf Schmauchspuren untersucht worden, außerdem wurde seine Wohnung durchsucht. Der Verdacht gegen ihn bestehe nach wie vor, habe sich aber nicht erhärtet. Offen ist weiterhin, mit welcher Art von Waffe auf das Gebäude geschossen wurde. Die Polizei wertet die Spuren offenbar noch aus.
Landrat Scheffold: Ein Schock für alle im Landratsamt
Landrat Heiner Scheffold hat den Vorfall in einer schriftlichen Stellungnahme verurteilt. Alle im Landratsamt seien geschockt, so Scheffold. Es sei völlig inakzeptabel, dass sich verbale und tätliche Anfeindungen gegen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von staatlichen Behörden häuften.
Dies sei eine bedrohliche Entwicklung für die Gesellschaft, so Heiner Scheffold. Schüsse aus einer Waffe seien eine neue Qualität der Aggression, die mit aller Härte verfolgt und bestraft werden müssten.