Ein 34-Jähriger soll in Oberkochen einen Mann absichtlich mit seinem Auto überfahren und schwer verletzt haben. Vor Gericht übernahm er am Dienstag die Verantwortung für die Tat.
Nach einem Streit im August vorigen Jahres in Oberkochen (Ostalbkreis) soll der Angeklagte einen Mann absichtlich mit seinem Auto überfahren und schwer verletzt haben. Zum Prozessauftakt am Dienstag am Landgericht Ellwangen übernahm er die Verantwortung für die Tat.
Keine Erinnerung an die Tat wegen Alkoholkonsums
Der Vorfall tue ihm leid. Eine entsprechende Erklärung verlas seine Verteidigerin am Dienstag vor dem Land Ellwangen. Demnach bedauert der 34-Jährige die Tat und will Wiedergutmachung leisten. Jedoch könne er sich wegen seines Alkoholkonsums an nichts erinnern.
Auch die Freundin des 34-Jährigen wurde am Dienstag befragt. Ihr zufolge hatte der Angeklagte am Tatabend mindestens zehn Kräuterliköre getrunken, dazu zwei oder mehr Gläser Whisky und außerdem noch das eine oder andere Bier. Die Rechnung für die beiden habe rund 120 Euro betragen.
Mit Auto überfahren - Motiv unklar
Letztlich blieb unklar, warum der Angeklagte in den frühen Morgenstunden in die Bar zurückkehrte und es danach zu der Tat kam. Der Prozess soll am Mittwoch fortgesetzt werden. Ein weiterer Termin ist am 7. Februar geplant.
Es wird darauf ankommen, wie das Gericht den Gedächtnisaussetzer des Angeklagten bewertet. Möglicherweise wird er nicht mehr wegen versuchten Mordes angeklagt, sondern wegen versuchten Totschlags.
Mit Messer und Motorsäge bedroht
Der Angeklagte soll in der Nacht auf den 27. August 2022 in einer Gaststätte am Bahnhof Oberkochen mit einem Mann in Streit geraten sein. Er habe die Gaststätte verlassen und sei später mit Messern und einer Motorsäge zurückgekommen, so die Auskunft der Staatsanwaltschaft Ellwangen.
Dabei habe der Angeklagte seinen Kontrahenten zunächst bedroht. Zeugen hätten die Situation entschärft und den 34-Jährigen gehindert, die Gaststätte wieder zu betreten. Als jedoch der andere das Lokal verließ, seien beide Kontrahenten erneut aufeinander getroffen. Das spätere Opfer habe sich abgewandt.
Staatsanwaltschaft: "in Tötungsabsicht überfahren"
Danach soll der Tatverdächtige den Mann in Tötungsabsicht mit seinem Fahrzeug überfahren haben, heißt es in der Anklage der Staatsanwaltschaft. Anschließend sei er weggefahren. Durch den Zusammenprall mit dem Auto erlitt das Opfer erhebliche Verletzungen, unter anderem ein Schädel-Hirn-Trauma. Der nun Angeklagte wurde kurz darauf in seiner Wohnung festgenommen.