Ein Münchner Eventmanager fordert vor Gericht eine Viertelmillion Euro vom Ulmer Magier Florian Zimmer. Nach dem ersten Prozesstag wird klar, wie kompliziert der Fall ist - und wie unterhaltsam.
Sie waren einst Freunde und Geschäftspartner - von beidem ist inzwischen nicht mehr viel übrig. Der Münchner Eventmanager und Gastronom Michael Ecker fordert vor Gericht zusammen mit einem Geschäftspartner 250.000 Euro von Florian Zimmer. Der Magier wehrt sich dagegen.
Es war ein bisschen Münchner Schickeria im Ulmer Landgericht zu spüren: Der Magier Florian Zimmer, mit Heimvorteil, füllte fast den ganzen Saal mit Familie, Freunden und Fans. Der Eventgastronom Michael Ecker aus München kam dagegen mit seinen zwei Anwälten, im schicken hellblauen Anzug und mit einer schweren goldenen Uhr am Handgelenk.
Publikum applaudiert Zimmer zum Auftakt
Selbstbewusst und siegessicher spielte der Gastronom mit der Presse im Saal, posierte die Arme verschränkend vor den Kameras. Er gilt ohnehin als schillernde Figur. Auftritt Florian Zimmer: Das Publikum klatscht Beifall. Zum Auftakt konnten einem Zweifel kommen, ob es sich tatsächlich um einen ernstzunehmenden Prozess handelt.
Allerdings: Es geht um 250.000 Euro. Die will der Münchner Gastronom von Florian Zimmer haben - für Kontakte und Deals, die Ecker ihm für Bau, Ausstattung und Betrieb seines Magietheaters in Neu-Ulm vermittelt haben will. Per Handschlag vereinbart beim Richtfest des Theaters im Jahr 2021.
Bei dem Magier ist dagegen alles wie weggezaubert, er will von davon nichts wissen und sieht "sich vor Gericht gezerrt". Videomaterial soll seine Sicht der Dinge beweisen. Zu sehen gab es das am ersten Prozesstag allerdings nicht nicht. Provision? Davon war laut Florian Zimmer nie die Rede.
Michael Ecker zeigte sich enttäuscht über die Reaktion seines einstigen Freundes. "Der Flo war wirklich ein guter Freund, aber ich will, dass er von seinem hohen Ross runterkommt".
Und dann kommt auch noch Nino de Angelo
Doch mit Aussagen wie diesen nicht genug: "Star" der Verhandlung war Schlagersänger Nino de Angelo. Er ist ein enger Freund des Münchner Gastronoms, der ihm häufig Auftritte vermittelt. Dabei müsse er immer eine Provision an Michael Ecker zahlen. Doch auch der Schlagersänger konnte sich vor Gericht an keine konkrete Abmachung zwischen den beiden Streithähnen erinnern.
Einen Gütevorschlag der Klägerseite lehnte Zimmer gleich zu Beginn der Verhandlung ab. Für Eckers Anwalt Arnim Rosenbach ein Unding: "Wir wissen alle, wer Michael Ecker ist und was er kann. Und dass er das für seinen Freund tut - ja. Aber nicht unendlich kostenfrei. Da gibt es auch mal Grenzen."
Zeugen können nicht zur Aufklärung beitragen
Andere Zeugen haben auch Erinnerungslücken, wollen etwas von einem Deal gewusst haben, aber keine genauen Konditionen wissen. Einigen konnten sich die Parteien am ersten Prozesstag jedenfalls nicht.