Die Polizei hat bei Schemmerhofen drei mutmaßliche Telefonbetrüger festgenommen. Sie sollen mehrfach Geld und Schmuck von den Opfern abgeholt haben. Der Jüngste ist erst 14.
Es ist die typische Masche: Betrüger gaukeln ihren Opfern am Telefon vor, ein Angehöriger habe einen Unfall verursacht. Um eine Gefängnisstrafe zu verhindern, müsse sofort eine Kaution bezahlt werden. Die Polizei hat jetzt ein mutmaßliches Betrügertrio auf frischer Tat ertappt und festgenommen.
Polizei nimmt Trickbetrüger in Schemmerhofen fest
Die drei sollen am Dienstag letzte Woche versucht haben, einen 91 Jahre alten Mann aus dem Raum Schemmerhofen im Kreis Biberach zu betrügen. Dabei schnappte die Polizei zu.
Unter den mutmaßlichen Tätern ist ein erst 14 Jahre alter Jugendlicher, der von dem Opfer das Geld abholen wollte. Im Auto der Bande saßen ein 15-Jähriger und ein 55 Jahre alter Mann, der den Wagen fuhr. Alle drei sitzen inzwischen in Untersuchungshaft.
Anrufe kamen vermutlich aus Callcenter aus dem Ausland
Sie sollen auch zuvor schon mehrfach Geld und Schmuck bei den Opfern abgeholt haben und dafür aus ihrem Heimatland Polen nach Deutschland gekommen sein. Die Anrufe selbst seien vermutlich aus einem für Trickbetrügereien typischen Callcenter im Ausland gekommen. Von wo genau, ist unklar und eine der Fragen, denen die Ermittler nachgehen.
Das Trio hatte die Kriminalpolizei Neu-Ulm bereits seit Mai im Visier. Opfer waren damals zwei Frauen, 60 und 82 Jahre alt. Sie übergaben der Bande Bargeld und Schmuck von mehr als 100.000 Euro.
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