Pistorius besucht Bundeswehrkrankenhaus

Verteidigungsminister am BWK in Ulm: Anforderungen an Sanitätsdienst steigen

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Frank Wiesner
Frank Wiesner
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Sabine Bauer
Sabine Bauer

Verteidigungsminister Pistorius hat am Dienstag unter anderem das Bundeswehrkrankenhaus (BWK) in Ulm besucht. Er informierte sich über die Arbeit des Sanitätsdienstes.

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat am Dienstag das Bundeswehrkrankenhaus (BWK) in Ulm und die Rommel-Kaserne in Dornstadt (Alb-Donau-Kreis) besucht. Der Minister sah sich auf seiner Sommerreise die Arbeit des Sanitätsdienstes der Bundeswehr an und ließ sich die Rettungskette zeigen - von der Versorgung Verwundeter auf dem Gefechtsfeld bis hin zur Aufnahme im Krankenhaus.

Simulierte Rettungsaktion - inklusive Schusswechsel

Erste Station des Ministerbesuchs war der Standortübungsplatz Dornstadt: Dort ist das Sanitätsregiment 3 mit rund 900 Soldatinnen und Soldaten stationiert. Simuliert wurde eine Rettungsaktion vom Gefechtsfeld 300 Meter hinter der Frontlinie, ständige Schusswechsel inklusive.

Gezeigt wurde die Erstversorgung von Soldaten, die im Kampf verwundet wurden. Und das wurde auf plastische Art und Weise dargestellt: Ein "Verletzter" hatte ein zerfetztes Bein, ein anderer schwere Traumata und innere Verletzungen - durchaus harte Bilder für die Anwesenden.

In der simulierten Rettungsaktion wurde zunächst Erste Hilfe geleistet, dann wurden die Verwundeten abtransportiert, sechs Kilometer hinter die Front in ein Feldlazarett. Dann folgten Notoperationen und der Weitertransport ins Bundeswehrkrankenhaus Ulm.

Verteidigungsminster Pistorius verfolgt die Handgriffe einer Übung in Ulm und will sich damit über die Arbeit des Sanitätsdienstes der Bundeswehr informieren.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (links hinten) informiert sich unter anderem über die Arbeit des Sanitätsdienstes der Bundeswehr in Ulm und lässt sich die Rettungskette zeigen - von der Erstversorgung von Verwundeten bis zur Aufnahme ins Krankenhaus.

Sanitätsregiment in Dornstadt und BWK in Ulm als Teil der NATO

Das Besondere an der Übung: Das in Dornstadt stationierte Sanitätsregiment und das Bundeswehrkrankenhaus sind sozusagen NATO-zertifiziert. Dazu gehört die Anforderung, dass die Soldatinnen und Soldaten innerhalb von drei Tagen in der Lage sein müssen, ein Krankenhaus vergleichbar mit einem Kreiskrankenhaus aufzubauen und in Betrieb zu nehmen.

Ein derartiges Krankenhaus hat die Fläche eines Fußballfelds, dort arbeiten 40 Ärztinnen und Ärzte. Und diese können am Tag Dutzende Operationen machen, insgesamt 200 Soldatinnen und Soldaten arbeiten hier. Schnelligkeit sei deshalb so wichtig, so Boris Pistorius, weil sich die Anforderungen an die Bundeswehr durch den russischen Angriff auf die Ukraine verändert haben. Im Falle von Bündnis- und Landesverteidigung gelte dies auch für den Sanitätsdienst, denn es gehe dann eben nicht mehr nur um stationäre Truppen.

"Im Falle von Bündnis- und Landesverteidigung, das ist ja das, worüber wir jetzt wieder reden müssen, verändern sich auch die Anforderungen an den Sanitätsdienst. Weil wir nicht mehr über stationäre Truppen reden."

Pistorius: Mobilität, Schnelligkeit und Flexibilität gefragt

Mobilität, Schnelligkeit und Flexibilität seien da gefragt, so der Bundesverteidigungsminister. Das sei wichtig für die Bundeswehr als Teil der NATO, aber natürlich auch, um die medizinische Versorgung der Soldatinnen und Soldaten, die auf dem Feld zu Patientinnen und Patienten werden, sicher zu stellen.

Wie die Bundeswehr weiter mitteilte, war ein weiteres Thema beim Besuch von Pistorius die Ausbildung ukrainischer Einsatzkräfte. Sie werden im Rahmen der europäischen Unterstützungsmission (EUMAM) unter anderem im BWK in Ulm in der Versorgung Kriegsverletzter geschult.

Verteidigungsminister Pistorius informierte sich in Ulm über Sanitätsdienst

Der Sanitätsdienst der Bundeswehr hat es sich nach eigenen Angaben zum Ziel gesetzt, die Gesundheit der Patientinnen und Patienten zu schützen, zu erhalten und wieder herzustellen. Das gehe über die Rettungskette hinaus. In einer Mitteilung der Bundeswehr heißt es weiter, dass auch Prävention und hausärztliche Versorgung, Gesundheitsschutz im Einsatz, wehrmedizinische Forschung und lebensmittelchemische Leistungen dazuzählten.

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