In einem Pflegeheim in Neu-Ulm soll sich ein Pfleger an einer demenzkranken Frau sexuell vergangen haben. Bereits im August soll die Tat geschehen sein. Die Kriminalpolizei ermittelt.
Ein Pfleger eines Neu-Ulmer Pflegeheims soll sich an einer demenzkranken Frau sexuell vergangen haben. Von der Tat im August berichtete zuerst die Neu-Ulmer Zeitung. Wie die Polizei am Mittwoch dem SWR bestätigte, laufen die Ermittlungen nun wegen sexuellen Missbrauchs und versuchter Vergewaltigung.
Pfleger soll demenzkranke Frau sexuell missbraucht haben
Laut Polizei hatte eine Pflegerin während eines Nachtdienstes in dem Neu-Ulmer Heim nach einer Patientin auf der Nachbarstation sehen wollen. Ihr fiel dabei ein Einzelzimmer mit angelehnter Türe auf. Ein Pfleger befand sich in dem Zimmer mit der teils entkleideten demenzkranken Bewohnerin. Als die Pflegerin erkannte, dass in dem Moment mutmaßlich ein Sexualdelikt stattfand, betrat sie das Zimmer und sprach den Mann an. Dieser entfernte sich daraufhin von der Patientin und verließ das Zimmer, so der Bericht der Polizei.
Die Pflegerin erstattete schriftlichen Bericht an die Pflegedienstleitung, weshalb der Pfleger erst freigestellt und dann gekündigt wurde. Er war somit im Pflegeheim nicht mehr tätig. Eine Woche nach der Tat wurde Anzeige erstattet. Die Kripo Neu-Ulm hat die Ermittlungen wegen des Verdachts der versuchten Vergewaltigung beziehungsweise eines sexuellen Übergriffs übernommen. Eine Wohnungsdurchsuchung des Tatverdächtigen habe schon stattgefunden.
Anderer Fall: Ermittlungen wegen Körperverletzung mit Todesfolge
Im gleichen Pflegeheim laufen derzeit noch Ermittlungen in einem Fall aus dem vorigen Jahr, wie die Polizei Neu-Ulm auf SWR-Anfrage mitteilte. Der Gesundheitszustand eines Patienten verschlechterte sich so sehr, dass er im November aus dem Pflegeheim in eine Klinik verlegt wurde und dort verstarb. Laut Polizei laufen seither Ermittlungen wegen Körperverletzung mit Todesfall durch Unterlassen.