Die Lage an Iller und Donau entspannt sich am Samstagabend. Seit dem Nachmittag hat die Stadt Ulm ein Bürgertelefon eingerichtet. Der Pegel der Donau erreichte die Meldestufe 4.
Am Samstagabend hat sich die Situation rund um Iller und Donau vorerst entspannt. Der Dauerregen hatte die Flusspegel in der Donau- und Illerregion steigen lassen. Der Illerpegel erreichte die Meldestufe 3, die Donau sogar Meldestufe 4. Die Stadt Ulm hat am Nachmittag ein Bürgertelefon eingerichtet. Besonders getroffen hat das Hochwasser den Landkreis Neu-Ulm.
- Katastrophenfall im Kreis Neu-Ulm ausgerufen
- Bürgertelefon für Ulm, Neu-Ulm und Alb-Donau-Kreis eingerichtet
- Die Lage im Alb-Donau-Kreis
- Jahrhunderthochwasser im Kreis Günzburg
- Die Lage im Kreis Dillingen
Katastrophenfall im Landkreis Neu-Ulm ausgerufen
Am Samstagvormittag rief das Landratsamt den Katastrophenfall aus. Hintergrund ist die zugespitzte Lage im südlichen Landkreis. Der Einsatzschwerpunkt sei um die Flüsse Roth, Osterbach und Biber, teilt das Landratsamt mit. Besonders betroffen sind die Gemeinden Roggenburg, Oberroth, Unterroth sowie der Markt Buch mit dem Mühlenweiher in Nordholz.
Rund 1.000 Feuerwehrleute waren am Samstag im Einsatz. Unterstützung bekam der Landkreis vom THW Sonthofen mit einer Großpumpe.
Stadt Ulm richtet Bürgertelefon ein
Die Wasserpegel von Donau und Iller sollen gegen 20.30 Uhr abfallen, teilen die Städte Ulm und Neu-Ulm bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit. Der Pegel werde nicht an ein 100-jähriges Hochwasser herankommen, heißt es. Die Lage sei jedoch immer noch kritisch. Seit 14 Uhr ist ein Notfalltelefon unter der 0731 1610 eingerichtet. Die 112 soll nur in lebensbedrohlichen Situationen angerufen werden.
Die Städte Ulm und Neu-Ulm haben Sandsäcke auf Vorrat gefüllt. In Neu-Ulm gehen 18.000 an die Ortschaften im Landkreis, 2.000 werden für die Stadt aufgehoben. Das Donaubad bleibt aufgrund des Hochwassers bis Montag geschlossen.
Alb-Donau-Kreis: Drohnenstaffel unterwegs
Im Alb-Donau-Kreis werde der Scheitelpunkt gegen 16 Uhr erwartet, sagt Landrat Heiner Scheffold bei der Pressekonferenz im Rathaus in Ulm. Die Lage ist angespannt. Das Problem seien nicht die großen Flüsse Donau und Iller, sondern die kleinen Zuflüsse Stehebach und Weihung. Mehr als 50 Einsätze gab es bislang im gesamten Alb-DonauKreis, Schwerpunkt war unter anderem die Gemeinde Unterstadion.
Nachdem ganze Straßen in Unterstadion überflutet waren, scheint sich die Hochwasserlage erstmals zu entspannen. Unterstützung hatte Unterstadion von Oberstadion und Munderkingen bekommen. Seit vier Uhr nachts waren 50 Feuerwehrleute der drei Nachbargemeinden im Einsatz, berichtet Matthias Hipper, Kommandant der Feuerwehr Unterstadion.
Vier Keller mussten komplett ausgepumpt werden. Teils waren die Straßen in Unterstadion durch den Stehebach überflutet, die sind nun wieder frei. Verletzt wurde niemand.
Die Lage entspanne sich leicht, sagt Matthias Hipper. Aufgrund des Dauerregens sei man jedoch weiterhin in Alarmbereitschaft. Die Situation in den Nachbargemeinden Oberstadion und Rottenacker sei weitestgehend entspannt. In Illerkirchberg haben Einsatzkräfte eine Sandsacksperre zur Iller hin aufgebaut.
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Landkreis Günzburg: Pegelstände eines Jahrhunderthochwassers
Im Landkreis Günzburg sind bereits die Pegelstände eines Jahrhunderthochwassers erreicht worden. Das Landratsamt hatte bereits am Freitagabend den Katastrophenfall ausgerufen und vorsorglich 15.000 Sandsäcke befüllen lassen. In der Nacht seien weitere gefüllt worden. In den vom Hochwasser betroffenen Gebieten müsse unter anderem mit Stromausfällen gerechnet werden.
In Rücksprache mit dem Wasserwirtschaftsamt und den Lechwerken wurde nun beschlossen, den Deich bei Höselhurst zu öffnen und Wasser kontrolliert ins Günztal abzuleiten. Die Bevölkerung wird gebeten, den Bereich des Günztals zwischen Höselhurst und Waldstetten zu meiden.
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Die Lage im Landkreis Dillingen
Im Kreis Dillingen ist das Krumbächle über die Ufer getreten, der Süden Krumbachs gleiche inzwischen stellenweise einer Seenplatte, teilt das Landratsamt mit. In Lauingen wurden 1.500 Sandsäcke an die Bevölkerung ausgegeben.
Erste Keller im Landkreis Heidenheim voll
Lange war die Lage im Landkreis Heidenheim entspannt. Am Samstagnachmittag kam es vereinzelt zu Einsätzen in Heidenheim, Giengen, Sontheim, Königsbronn und Nattheim. "Vor allem voll gelaufene Keller. Bislang nichts Dramatisches", berichtet Hans-Frieder Eberhard, stellvertretender Kreisbrandmeister. Für Notfälle in der Nacht werde er sich noch mit den Feuerwehrkommandanten des Landkreises zusammensetzen und einen Plan erarbeiten.
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