Durch den Klimawandel steigt auch die Hitzebelastung zwischen Ulm und Aalen. Aber was tun bei mehr als 32 Grad? Der Ostalbkreis hat einen Hitzeaktionsplan veröffentlicht.
Es ist heiß, die Sonne scheint ungestört aus blauem Himmel. Kaum ein Lüftchen, das für Abkühlung sorgt. Zusätzlich heizen sich Innenstädte oder Räume in Altbauten besonders auf. Das ist für viele Menschen belastend. Einige Kommunen und Landkreise reagieren mit Maßnahmeplänen. Der Ostalbkreis hat Anfang August einen Hitzeaktionsplan veröffentlicht. Der Alb-Donau-Kreis arbeitet an einem neuen Hitzeschutzkonzept.
Hitzschlag, Erschöpfung, Flüssigkeitsverlust bis hin zu lebensbedrohlicher Austrocknung - die gesundheitlichen Folgen extremer Hitze äußern sich nach Darstellung des Landratsamtes des Ostalbkreises auf verschiedene Weise. Im Gegenzug hat das Amt einen Hitzeaktionsplan erstellt mit kurzfristigen und längerfristigen Maßnahmen beziehungsweise Vorschlägen für entsprechende Unternehmen.
Sommerhitze: Ostalbkreis empfiehlt kühle Räume und kostenloses Wasser
Da geht es zum Beispiel um Menschen, die draußen arbeiten. Das Landratsamt sieht als Maßnahme unter anderem vor, mehr "kühle Orte" mit Trinkwasserstellen anzubieten. Auch Zeitausgleich und Mineralwasser für alle Beschäftigten sind aufgelistet. Umsetzen müssten das allerdings die Unternehmen selbst, erklärte eine Sprecherin des Landratsamtes. Kontrolliert wird das nicht.
Hitze-Rekord Bis zu 36,3 Grad in BW - wohl heißester Tag des Jahres
Der Dienstag hat Baden-Württemberg Temperaturen von bis zu 36,3 Grad beschert - dieser Wert wurde in Waghäusel-Kirrlach gemessen. Es war der wohl heißeste Tag des Jahres.
Der Hitzeschutzplan des Ostalbkreises nimmt noch weitere Zielgruppen ins Visier, darunter Pflegebedürftige, Obdachlose, außerdem ältere Menschen oder Menschen, die allein leben, Kleinkinder, Schwangere und andere Bereiche. Es geht darin um Hausbesuche bei älteren Menschen besonders an den heißen Tagen, auch um kühle Räume in öffentlichen Gebäuden, in denen Obdachlose Schutz finden, um Nachbarschaftshilfe bei Hitzewellen und vieles mehr.
Ehrenamtliche sollten regelmäßig über ein sogenanntes Hitzetelefon Kontakt zu alleinstehenden, älteren Menschen aufnehmen. Als langfristige Maßnahme für Kindergärten beispielsweise schlägt das Landratsamt zudem vor, bereits bei der Planung oder Sanierung solcher Gebäude einen Hitzeschutz gleich mitzuberücksichtigen. Der Hitzeaktionsplan im Ostalbkreis ist eine Sammlung von Empfehlungen und weiterführenden Links zum Thema Hitze und Gesundheit, so die Sprecherin weiter.
Alb-Donau-Kreis arbeitet an Hitzeschutzkonzept
An heißen Tagen mit Temperaturen von über 30 Grad ist nachmittags in Ulm der Hitzebus unterwegs. Ehrenamtliche kümmern sich vor allem um Obdachlose, sie verteilen Wasser und Sonnencreme.
Außerdem arbeitet das Landratsamt des Alb-Donau-Kreises an einem neuen Hitzeschutzkonzept. Die Behörde gibt Empfehlungen für heiße Sommertage. Auf der Onlineseite des Landratsamtes und in den Sozialen Medien gibt die Behörde Tipps, wie man sich beispielsweise gegen Überhitzung schützen kann.
Ann Hitzetagen mehr Patienten im Klinikum
Am Stauferklinikum in Mutlangen gibt es im Zusammenhang mit der Hitze ein leicht erhöhtes Patientenaufkommen, teilte ein Sprecher auf SWR-Anfrage mit. Die meisten Patienten könnten nach "kontrollierter Flüssigkeitszufuhr und Überwachung" die Klinik am selben Tag wieder verlassen. Ältere Patienten bleiben mitunter auch länger auf Station, sie werden teils zwei bis drei Tage am Klinikum überwacht.
Eine gesonderte Vorbereitung auf heißere Tage gebe es am Stauferklinikum nicht, man versorge die betroffenen Patientinnen und Patienten in den Notaufnahmen.
Im Sana Klinikum in Biberach sei man gut gewappnet, errklärte eine Pressesprecherin. Hier gebe es für das Personal regelmäßig Fortbildungen zu Hitze-Notfällen. Auch das Gebäude selbst sei gut geschützt, zum Beispiel durch eine moderne Lüftungsanalage.