Auswirkungen auf den Standort und die Umwelt

Nach dem Großbrand: Wie es in Allmendingen weitergeht

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Rainer Schlenz
Rainer Schlenz

Ein Schaden von 200 Millionen Euro: Doch damit ist nicht alles gesagt über den Großbrand in Allmendingen. Was sind die Folgen für die Menschen vor Ort, die Umwelt, die Automobilindustrie?

Der Großbrand beim Automobilzulieferer Burgmaier in Allmendingen im Alb-Donau-Kreis war noch nicht gelöscht, da begannen die Überlegungen, wie es weitergeht im Ort. Die Folgen für die Menschen in Allmendingen sind teils gravierend, 250 Arbeitsplätze sind zerstört - ebenso wird es nach Einschätzung der Industrie- und Handelskammer Ulm (IHK) auch Auswirkungen auf die Automobilwirtschaft geben.

Bürgermeister hofft auf Lösung für 250 Mitarbeitende

"Man kennt die Schicksale, die dahinterstecken", sagt Bürgermeister Florian Teichmann (CDU). Er hofft auf eine gute Lösung für alle Betroffenen - insbesondere für die 250 Mitarbeitenden des Automobilzulieferers Burgmaier. Auch wenn diese "in der schlimmen Brandnacht ihren Arbeitsplatz verloren haben". Denkbar sei, dass ein Teil von ihnen am Burgmaier-Standort Laupheim (Kreis Biberach) eingesetzt werde. Denkbar sei auch, dass einige von ihnen bei anderen Unternehmen der Region unterkommen.

"Man kennt die Schicksale, die dahinterstecken."

Der Großeinsatz der Feuerwehr sei im Wesentlichen abgeschlossen, erzählt Teichmann. Letzte Glutnester seien am Mittwoch abgelöscht worden. Teilweise hätten Anwohner und vorbeifahrende Autofahrer noch Hinweise auf Glutnester gegeben. Teichmann dankte der Feuerwehr für ihren massiven Einsatz.

Auswirkungen auf die Automobilwirtschaft und das Unternehmen

"Es wird Konsequenzen haben für die Automobilindustrie." Das ist die Einschätzung der IHK Ulm. Denn Burgmaier ist einer der führenden Hersteller von Präzisionsteilen etwa für Bremsen und Lenksysteme. Bis zum Brand hat Burgmaier jeden Tag 350.000 Teile aus allen Produktionsstandorten ausgeliefert. Im Durchschnitt stecken in jedem europäischen Auto fünf Teile von Burgmaier, schreibt das Unternehmen auf seiner Internetseite.

Jonas Pürckhauer, der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der IHK Ulm, und Bürgermeister Florian Teichmann sagen übereinstimmend, dass ein Teil der Mitarbeitenden möglicherweise an den zweiten Standort in der Region nach Laupheim verlegt werden könne. Klar sei aber auch, dass es Zeit brauche, bis die Produktion wieder die bisherigen Stückzahlen erreicht.

Zulieferindustrie unter hohem Konkurrenzdruck

Ebenso sei Fakt, dass die Zulieferer einem hohen Konkurrenzdruck ausgesetzt seien. Es gibt laut Pürckhauer zwei Szenarien: Wenn die Produkte von Burgmaier schnell von einem Konkurrenzunternehmen ersetzt werden könnten, werde der Mitbewerber die Gelegenheit ergreifen, meint Pürckhauer. Wenn die Spezialteile nicht so schnell nachgebaut werden könnten, werde sich das auf jeden Fall auf die Lieferketten in der Automobilindustrie auswirken.

Umweltschäden halten sich bislang in Grenzen

Nach Auskunft des Landratsamtes des Alb-Donau-Kreises sind bei dem Brand größere Mengen Öl freigesetzt worden. An der Kleinen Schmiech, einem Flüsschen in der Nachbarschaft, wurden zwei Ölsperren eingesetzt. Von einem Entsorgungsunternehmen sind etwa 20 Kubikmeter Öl abgepumpt und zu einem Becken auf die stillgelegte Kläranlage Altheim gefahren worden.

Bürgermeister Florian Teichmann sagte am Mittwochnachmittag im SWR-Interview, es befinde jedoch immer noch Öl auf der Kleinen Schmiech. Auch am eigentlichen Brandort müssten noch Öl und Löschreste abgepumpt werden.

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