Am Bahnhof in Merklingen ist am Dienstagnachmittag ein Ladepark für Elektroautos in Betrieb gegangen. Die Anlage ist nach Angaben des Betreibers die bislang weltweit größte dieser Art.
Am Bahnhof in Merklingen im Alb-Donau-Kreis ist am Dienstagnachmittag der Ladepark für Elektroautos offiziell eröffnet worden: Die Anlage steht nicht in den Metropolen dieser Welt, sondern auf dem "Park-and-Ride-Platz" des Bahnhofs Merklingen-Schwäbische Alb, an der ICE-Neubaustrecke zwischen Ulm und Wendlingen. Der Ladepark sei ein "Booster für die Elektromobilität in der Region", sagte die baden-württembergische Verkehrsstaatssekretärin Elke Zimmer (Grüne) bei der Eröffnung.
Ladepark mit 259 überdachten Stationen für Elektroautos
259 Elektroautos sollen am Bahnhof Merklingen künftig zeitgleich geparkt und aufgeladen werden. Einen so großen Auflade-Parkplatz für E-Autos gibt es nach Angaben des Betreibers bislang nirgends auf der Welt. Der Strom wird aus einer Photovoltaikanlage gewonnen, die wie ein riesiger Carport über den Parkplätzen gebaut wurde. Für den Ladepark in Merklingen ist nach Angaben des Betreibers Alb-Elektrizitätswerk Geislingen-Steige ein Energiespeicher geplant. Die Ladepunkte werden aus dem Stromnetz mit Strom versorgt, wenn die Stromerzeugung der Module nicht ausreicht, zum Beispiel nachts. Überschüssiger Strom wird ins Stromnetz eingespeist.
Investor: Ladepark für Elektroautos in zehn Jahren ausgelastet
Der Investor, der Verband Region Schwäbische Alb, spricht von einem zukunftsweisenden Projekt, insbesondere für Pendlerinnen und Pendler. Man müsse ja damit rechnen, dass die Elektromobilität mittel- und langfristig zunehme, sagte der zweite stellvertretende Verbandsvorsitzende und Bürgermeister von Nellingen, Christoph Jung, am Dienstagnachmittag. "Insoweit war es für uns natürlich wichtig, diese Anlage genau in dieser Größe zu errichten." Sie sei darauf ausgelegt, "dass in zirka zehn Jahren die Mehrheit der Fahrzeuge, die hier parken, tatsächlich auch E-Mobilitätsfahrzeuge sind und die Anlage somit auch sukzessive ausgelastet wird."
"Infrastruktur schafft Nachfrage", sagte der Landrat des Alb-Donau-Kreises, Heiner Scheffold bei der Eröffnung, denn nur so gelinge auch der Umstieg auf E-Mobilität.
Aufladen dauert zwischen vier bis acht Stunden
Den E-Lade-Service sollen vor allem Anwohnerinnen und Anwohner im Umland des Bahnhofs in Merklingen nutzen, die zum Arbeiten oder für die Freizeit mit der Bahn nach Stuttgart oder Ulm fahren; das Aufladen dauert zwischen vier und acht Stunden. In diesem Konzept sieht der Verband Region Schwäbische Alb die "klimafreundliche Mobilität der Zukunft".
Mehr als fünf Millionen Euro hat der Ladepark für Elektroautos am Bahnhof Merklingen gekostet, drei Viertel der Summe übernimmt das Land Baden-Württemberg.
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