Eine Woche nach dem tödlichen Messerangriff in Illerkirchberg hat sich jetzt auch Landrat Scheffold geäußert. Bei der Kreistagssitzung hat er klare Worte gegen Hass und Hetze gefunden.
Der Landrat des Alb-Donau-Kreises Heiner Scheffold (parteilos) hat sich bei der Kreistagssitzung am Montag in Ehingen fassungslos über den tödlichen Angriff in Illerkirchberg gezeigt. Gleichzeitig kritisiert er die Nachrichten, die ihn und die Gemeindeverwaltung seitdem erreichen. Der Kreistag hielt eine Schweigeminute ab.
Bei der Sitzung des Kreistags in Ehingen sagte Scheffold, sein Mitgefühl gelte den Angehörigen des getöteten Mädchens. "Es gibt keine Worte für den großen Verlust, den sie erlitten haben", sagte der Landrat. Dass es sich bei dem mutmaßlichen Täter um eine Person handelt, die als Schutzsuchender in den Landkreis kam, sei unverzeihlich. Schlimm sei aber auch, dass sich Hass und Hetze breit machen. Nicht nur, aber auch im Internet und den sozialen Medien, so Scheffold.
"Die dort geäußerten Gerüchte und Schuldzuweisungen haben sich schnell verselbstständigt und nun stehen nicht nur alle Geflüchteten unter Generalverdacht, sondern auch die Verwaltung der Gemeinde Illerkirchberg. Bürgermeister Häußler und sein Team werden, genauso wie der örtliche Helferkreis, seit der Tat massiv angegangen, beschimpft und bedroht."
Gegen ausländerfeindliche Vereinnahmung
Dass diese Tat das subjektive Sicherheitsgefühl stark beeinträchtige, sei ihm bewusst. Dass die Diskussionen jedoch nur noch hochemotional geführt würden, sei ein großes Problem für die Gesellschaft und ganz besonders auf der Ebene der Verwaltung und der Kommunalpolitik. Der Landrat plädierte deshalb für eine sachlichere Diskussionskultur. Außerdem sprach er sich dafür aus, sich jeder ausländerfeindlichen Vereinnahmung der Tat entgegenzustellen.
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