Vor einer Woche brannte der Firmensitz des Autozulieferers Burgmaier in Allmendingen lichterloh. Geschäftsführer Karl-Hugo Schick erklärt im Interview, wie es für das Unternehmen nun weitergeht.
Die Produktionshalle ist nur noch ein Gerippe: Eine Woche nach dem Brand beim Autozulieferer Burgmaier in Allmendingen im Alb-Donau-Kreis geht es für das Unternehmen um den langen Weg zurück in die Normalität. Der geschäftsführende Gesellschafter Karl-Hugo Schick erklärt im SWR-Interview, wie es nun weitergeht.
SWR Aktuell: Herr Schick, sitzt der Schock auch eine Woche nach dem Großbrand noch tief?
Karl-Hugo Schick: Ja, absolut. Der Brand hier an unserem Stammsitz ist der größte Albtraum, den wir uns hätten vorstellen können. Das gilt für uns, aber natürlich auch für alle Mitarbeitenden und für die Anwohnerinnen und Anwohner. Unser großer Dank gilt den Rettungskräften, die hier in unermüdlichem Einsatz gegen die Flammen gekämpft haben. Ich wünsche allen, die sich verletzt haben, dass sie sich schnell und gut erholen und wieder genesen.
Wir stehen jetzt natürlich vor gewaltigen Aufgaben. Es wird sicher Monate dauern, bis wir wissen, wie es weitergeht. Grundsätzlich haben wir keine Überlegungen, uns hier aus dem Standort in Allmendingen zurückzuziehen. Aber zum jetzigen Zeitpunkt ist es natürlich noch viel zu früh zu sagen, in welcher Form und wann es hier weitergehen kann.
Wie geht es für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jetzt weiter?
Wir stehen in täglichem Austausch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und haben eine Online-Informationsplattform eingerichtet, wo wir die Mitarbeiter fast täglich individuell informieren. Die sind natürlich auch geschockt. Aber der Zusammenhalt ist enorm bei den Mitarbeitern.
Das heißt, Sie können die Arbeitsplätze aktuell erhalten?
Aktuell ja. Wir sprechen mit den Versicherungen, und wir sind zum Glück sehr gut versichert, sodass auch Lohn und Gehaltsfortzahlungen versichert sind.
Sie haben den Standort angesprochen, welche Überlegungen könnte es denn geben, was den Standort angeht?
Der Brand war jetzt Montag vor einer Woche, es ist einfach noch viel zu früh, um konkrete Aussagen treffen zu können.
Sie haben noch einen zweiten Standort in Laupheim. Inwiefern kann dort jetzt aufgefangen werden, was in Allmendingen nicht mehr geht?
Wir nutzen jetzt natürlich den Laupheimer Standort intensiv und können dort auch Produkte von hier aufnehmen. Wir mieten aktuell Lagerflächen an, um den Standort in Laupheim noch besser nutzen zu können.
Wir haben einen Krisenstab eingerichtet, in dem Werk in Laupheim, mit mittlerweile 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den Standorten Laupheim und Allmendingen, die sich um verschiedene Themen kümmern, die eben jetzt mit diesem Brand zu tun haben. Parallel haben wir alle unsere Zentralfunktionen, die hier in Allmendingen angesiedelt waren, nach Laupheim verlegt. Beispielsweise Vertrieb, Einkauf, Industrial Engineering, IT, Controlling, Personalwesen, Finanzwesen. Die sitzen jetzt alle in Laupheim, obgleich natürlich die Bürokapazitäten dort jetzt an ihre Grenzen stoßen.