Gerade einmal 500 Gramm wog Svenja Kuhn, als sie in Ulm zur Welt kam. Jetzt, 26 Jahre später, hat sie sich mit einem Benefizkonzert bedankt. Das soll anderen Familien Hoffnung geben.
Svenja Kuhn kam als "Extrem-Frühchen" auf die Welt. Ihre Eltern und das Personal der Ulmer Uniklinik kämpften damals wochenlang um ihr Leben. Dafür hat sich die junge Frau jetzt mit einem Konzert bedankt.
Die Hände waren so groß wie ein Daumennagel. Gerade einmal 24 Zentimeter hat Svenja damals gemessen. Nach einer zunächst unkomplizierten Schwangerschaft wurde ihre Mutter Sandra Kuhn aus Tomerdingen (Alb-Donau-Kreis) bei einer Routineuntersuchung sofort ins Krankenhaus geschickt. Mehrere Wochen musste sie liegen. Die Ärzte waren froh um jeden weiteren Tag, den Svenja im Mutterleib verbringen konnte.
Die Überlebenschancen waren gering
Doch in der 26. Schwangerschaftswoche war es dann vorbei. Die Herztöne des Babys waren so schlecht, dass Svenja sofort per Kaiserschnitt auf die Welt geholt wurde. Sie landete im Brutkasten, angeschlossen an Kabel und Schläuche, mit denen sie beatmet wurde. Die Ärzte gaben ihr eine Überlebenschance von 20 Prozent.
Jeden Tag saß Mutter Sandra von morgens bis abends bei ihr. Nach gut vier Monaten wurde Svenja mit einem Gewicht von 1.700 Gramm entlassen. Bis zur Grundschule war sie immer kleiner und dünner als die anderen. Doch schon in der Schule holte Svenja auf. Heute, 26 Jahre später, sieht man der Studentin nicht mehr an, dass ihr Leben damals auf der Kippe stand.
Benefizkonzert für die Frühchen
Zusammen mit ihren Eltern hat Svenja nun Danke gesagt. Danke an die Uniklinik und die Ärzte. Danke an den Förderkreis für intensivpflegebedürftige Kinder in Ulm und Danke an alle, die sie und vor allem die Familie in dieser Zeit unterstützt haben. Mit einem Benefizkonzert hat sie Spenden gesammelt.
Svenja gilt als ein sogenanntes Wunderkind. Viele Extrem-Frühchen leiden später unter Magen-, Darm-, Herz- oder Lungenproblemen. Svenja nicht - im Gegenteil. Sie spielt sogar Trompete. Ihre Lunge hat zwar etwas weniger Volumen, aber das Trompetespielen trainiert auch gleichzeitig die Lungenfunktion.
Musikalische Familie - da liegt ein Konzert auf der Hand
Ihre Mutter ist außerdem Dirigentin und der Vater spielt Posaune. Da lag es nahe, ein Benefizkonzert zu veranstalten. Sogar Svenjas ehemaliger Kinderarzt machte mit.
Unter dem Motto "Hoffnung und Hilfe am Horizont" wollte die 26-Jährige so viele Spenden wie möglich sammeln. Das Konzert am Samstagabend im Illertal-Forum in Senden sollte außerdem auf das Thema Frühchen aufmerksam machen und anderen Familien Hoffnung geben. Der gesamte Erlös geht an den Förderkreis für intensivpflegebedürftige Kinder Ulm.