Heute ist es mal wieder soweit - auf dem Kalenderblatt steht: Freitag, der 13. Angeblich glauben ja viele Menschen, dass an diesem Tag besondere Unglücke über sie hereinbrechen.
Er gilt als der Unglückstag schlechthin: Der Freitag, der 13. Und tatsächlich gibt es Menschen, bei denen dieses Datum Unbehagen auslöst. Zurecht? Unter anderem nimmt Prof. Hans-Joachim Zwiesler von der Universität Ulm Stellung.
"Oh Gott. Oh Graus". Allein der bloße Anblick des Datums auf dem Kalenderblatt löst bei Menschen, die unter Paraskavedekatriaphobie leiden, Panikattacken aus. Das ist tatsächlich eine anerkannte Krankheit – warum sonst sollte man sich die Mühe machen, sich einen derart komplizierten Namen auszudenken? Es ist die Angst vor Freitag dem 13.
Über die aktuelle Verbreitung in der Bevölkerung ist wenig bekannt. Vermutungen lassen den Schluss zu, dass man weit entfernt ist von pandemischen Ausmaßen, was auch eine kleine Umfrage in der Ulmer Innenstadt ergeben hat. Die Mehrheit der etwa 20 Befragten gab an, dass Freitag der 13. für sie "ein ganz normaler Tag" sei.
Freitag der 13. - in der Geschichte aufgefallen
Historisch betrachtet hat der Tag tatsächlich eine Bedeutung: es war Freitag, der 13. Oktober im Jahr 1307, - in dem Datum ist gleich zwei Mal die 13 drin - als der damalige französische König den Orden der Tempelritter zerschlagen ließ und viele hinrichtete. Und auch in jüngerer Vergangenheit gibt es Beispiele: Am Freitag den 13. Januar 2012 kentert das Kreuzfahrtschiff Costa Concordia. 32 Menschen sterben. Da grenzt das Verhalten jener Passantin ja schon fast an Übermut:
Wenn das mal gutgeht. In vielen Flugzeugen gibt es bis heute keine 13. Sitzreihe. In Hotels kein Zimmer 13, in vielen Hochhäusern keinen 13. Stock. Verlassen wir doch mal den Pfad des Glaubens und des Aberglaubens und wenden uns… der Wissenschaft zu. Prof. Hans-Joachim Zwiesler ist einer der führenden Aktuarwissenschaftler, also Versicherungsmathematiker, in Deutschland und an der Universität Ulm tätig. Er hat die Daten einer Versicherungsgesellschaft analysiert.
Ist die Paraskavedekatriaphobie also doch nichts mehr als ein bloßes Wortungetüm? Nicht ganz, denn tatsächlich legt der Blick auf einen anderen Datensatz aus der Versicherungsbranche die Vermutung nahe, dass da doch zumindest im Hintergrund etwas schwelt. An diesem Tag ist der Krankenstand drei bis fünf Mal höher als an anderen Tagen. Also sind diejenigen, die vielleicht ein ungutes Gefühl hatten, gleich vorsorglich zu Hause geblieben. Getreu der Weisheit – wenn man schon kein Glück hat, kommt meistens das Pech noch dazu. Und das gilt es zu vermeiden.