Der Blindgänger in Ulm ist erfolgreich entschärft. Die Bauarbeiten gehen schon weiter. Ein Kampfmittelexperte erklärt, warum die Entschärfung nicht lange warten konnte.
Nach der Entschärfung einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg am Montagabend in Ulm wird an der Baustelle Neutorstraße Ecke Karlstraße wieder gearbeitet. Es ist, als wäre nichts gewesen. Dabei war die Lage bei der Entschärfung ernst, denn es durfte keine Zeit verloren werden.
Fliegerbombe lag an der Luft und war beschädigt
Die Bombe lag im Freien, sie war nicht von Erde bedeckt. Sie musste daher so schnell wie möglich entschärft werden, bestätigt der Kampfmittelexperte Ralf Vendel. Wenn das nicht geschieht, können sich durch den Luftsauerstoff und die Feuchtigkeit Kristalle bilden. Durch die Kristalle entsteht Reibung. Dadurch hätte die Bombe dann im schlimmsten Fall explodieren können.
2.800 Menschen können zurück in ihre Wohnungen Fliegerbombe in Ulm erfolgreich entschärft
Auf einer Baustelle in Ulm ist am Montagnachmittag eine Fliegerbombe gefunden worden. Es begann eine Evakuierung, bevor um kurz vor ein Uhr nachts Entwarnung gegeben werden konnte.
Der in Ulm gefundene Blindgänger war beschädigt, so der Kampfmittelexperte, durch den Abwurf aus dem Flugzeug und weil er wahrscheinlich durch ein Haus gefallen ist. Auch fehlten der hintere Zünder und der Bombenboden. Wahrscheinlich hat der Zünder damals ausgelöst, aber die Bombe nicht zur Explosion gebracht.
Fliegerbombe: Privater Kampfmittelsuchdienst war in Ulm im Einsatz
Die Baustelle liegt in der Nähe des Ulmer Hauptbahnhofs. Eine Gegend, die im Zweiten Weltkrieg von vielen Fliegerbomben getroffen wurde. "Die letzte Evakuierung wird es also vermutlich nicht gewesen sein", sagte eine Sprecherin der Stadt dem SWR. Daher sind, wenn hier gebaut wird, private Kampfmittelsuchdienste im Einsatz. Eine solche Firma hatte auch den Fund am Montag mit einer genauen Beschreibung der Bombe und des Zünders an den Kampfmittelbeseitigungsdienst Baden-Württemberg gemeldet, erklärt dessen Leiter Ralf Vendel im SWR Interview.
Den Transport und die Entsorgung der Weltkriegsbombe übernimmt in Baden-Württemberg der Kampfmittelbeseitigungsdienst. Die Kosten hierfür bezahlt das Land.
Die 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe ist in der Nacht zum Dienstag erfolgreich entschärft worden. Die Entschärfung war innerhalb von knapp einer Stunde abgeschlossen, wie die Polizei mitteilte.