Der Bahnverkehr zwischen Ulm und Blaubeuren steht seit Mittwoch still. Eine Brücke über die Gleise ist einsturzgefährdet. Verbaut ist das gleiche Material wie bei der Dresdner Carolabrücke.
Zwischen Ulm und Blaubeuren im Alb-Donau-Kreis fahren aktuell keine Züge. Grund ist eine marode Brücke über die Bahngleise nahe einem Steinbruch bei Blaustein.
Ein Experte hatte bei einer Untersuchung der Brücke am Dienstag erhebliche Mängel im verbauten Spannstahl festgestellt. Das teilte die Stadt Blaustein mit. Es sei das gleiche Material, das auch in der teilweise eingestürzten Carolabrücke in Dresden verbaut gewesen sei. Zunächst wurde am Mittwoch die Brücke gesperrt, am Nachmittag dann der Bahnverkehr auf der Strecke Ulm-Blaubeuren.
Massive Auswirkungen auf den Bahnverkehr
Die Brücke wird hauptsächlich von Anwohnern genutzt. Der Verkehr wird ortsnah umgeleitet, hieß es von der Stadt. Die Auswirkungen auf den Bahnverkehr sind weitaus massiver.
Seit Mittwoch ist übergangsweise ein Busnotverkehr eingerichtet. Der Ersatzverkehr soll stündlich von 5:40 Uhr bis 22:40 Uhr am Theater in Ulm abfahren. Ab Blaubeuren täglich zwischen 5:35 Uhr und 23:35 Uhr.
Für einen stabilen Schienenersatzverkehr auf der Donautalbahn sei die Deutsche Bahn als Betreiber der Linie Ulm-Blaubeuren derzeit im Kontakt mit der SWEG, dem Betreiber der Linie Ulm-Munderkingen. Laut einem Bahnsprecher sei der SEV dann auch im Buchungssystem der Bahn zu finden. Die Abstimmung könne jedoch noch etwas Zeit in Anspruch nehmen: Der Ersatzverkehr müsse mindestens für zwei Wochen halten, da die Sperrung voraussichtlich bis Ende Oktober andauern wird.