Zuletzt waren drei Varianten zwischen Ulm und Augsburg als neue ICE-Trasse im Rennen. Am Freitag hat die Bahn ihren Favoriten für die Neubaustrecke vorgestellt.
Die „Magistrale für Europa”, die Paris mit München, Wien und Budapest verbinden soll, geht Stück für Stück ihrer Vollendung entgegen. Am Freitag hat die Bahn bekannt gegeben, welche Trasse in Bayerisch-Schwaben zwischen den ICE-Bahnhöfen Ulm und Augsburg gebaut werden soll. Zuletzt waren noch drei Varianten zwischen Ulm und Augsburg im Rennen – und aus allen dreien ist nun eine Kombination entstanden. Auch die neue Bahnstrecke soll durch Burlafingen und Nersingen im Landkreis Neu-Ulm verlaufen.
ICE-Trasse soll meist entlang der A8 führen
Die Bahnstrecke bleibt damit bis kurz vor Leipheim so wie bisher. Auch ein zusätzlicher Halt in Zusmarshausen im Kreis Augsburg soll ermöglicht werden. Weil sie größtenteils an der Autobahn A8 entlang führen soll, greife die neue Trasse laut der Bahn nur geringfügig in Natur und Landschaft ein.
Reaktionen aus Ulm und Neu-Ulm
Die ersten Reaktionen auf die geplante Trasse fallen in der Region größtenteils positiv aus. Die Stadt Neu-Ulm stellt allerdings kurz nach der Trassenauswahl am Freitag weiterhin Forderungen an die Deutsche Bahn: Burlafingen soll einen maximalen Immissionsschutz bekommen, der sich auch ins Ortsbild einfügt.
Die IHK Ulm begrüßt den Vorschlag der Deutschen Bahn, besonders den geplanten Bau eines Regionalbahnhofs im bayerischen Zusmarshausen. Dadurch würde Ulm besser an die Region Richtung Augsburg angebunden. Die Stadt Ulm hatte im Vorfeld keine der drei Varianten favorisiert, heißt es in einem Statement. Für sie ist es wichtig, dass der Ausbau nun zügig kommt und die Strecke modernisiert wird.
Entscheidung erst 2025 im Bundestag
Ziel der Trasse sei es, dass Fahrgäste in nur 26 Minuten von Ulm nach Augsburg reisen können, bislang dauert die Fahrt circa 40 Minuten. Auch Nahverkehr und Gütertransport sollen davon profitieren. Im nächsten Schritt soll die vorgeschlagene Variante weiter optimiert werden. Im Mai 2025 soll sich dann der Bundestag mit den Ergebnissen befassen. Mit einem Baubeginn für die Ausbaustrecke Augsburg-Ulm rechnet die Bahn erst gegen Ende dieses Jahrzehnts, also nicht vor 2030.