Die Staatsanwaltschaft Ulm hat Anklage gegen einen 23-Jährigen wegen versuchten Totschlags erhoben. Im Februar soll er seinen ehemaligen Lehrer in Ulm-Wiblingen angegriffen haben.
Ein 23-Jähriger ist angeklagt, Ende Februar seinen ehemaligen Lehrer beim Verlassen der Schule im Ulmer Stadtteil Wiblingen mit einem baseballschlägerähnlichen Gegenstand massiv auf den Kopf geschlagen zu haben. Das teilte die Staatsanwaltschaft Ulm am Donnerstag mit. Die Anklage wirft dem jungen Mann versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung vor.
Der Lehrer habe durch den Angriff eine lebensgefährliche Kopfverletzung erlitten und die Tat dank einer schnellen notärztlichen Versorgung überlebt, so die Staatsanwaltschaft. Er lag tagelang auf der Intensivstation und leidet noch immer unter den Folgen. Die Sonderkommission "Säge" hatte den Verdächtigen nach umfangreichen Ermittlungen drei Wochen nach der Tat festgenommen.
Angriff auf Lehrer in Wiblingen: Tat aus Rache?
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er die Tat aus Rache begangen hat. Aus den Ermittlungen ergab sich für die Behörde folgendes Motiv: Der Angeklagte könnte davon ausgegangen sein, dass der Lehrer gegenüber ehemaligen und aktuellen Schülerinnen und Schülern sexuell übergriffig gehandelt habe. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln deswegen gesondert gegen den Lehrer, ein Anfangsverdacht werde überprüft, heißt es. Der Angeklagte bestreitet dagegen noch immer die Tat.