Seine Erfindung hat schon vielen Menschen das Leben gerettet: Conrad Dietrich Magirus gilt als Erfinder der fahrbaren Feuerwehrleiter. Er wurde vor 200 Jahren in Ulm geboren.
Das Lebenswerk des Ulmers Conrad Dietrich Magirus reicht bis über die Stadtgrenzen hinaus und wirkt bis heute nach. Seine "Ulmer Leiter", eine fahrbare Feuerwehrleiter, und sein Buch "Das Feuerlöschwesen" sind Meilensteine der Feuerwehrgeschichte.
Wirken des Feuerwehrpioniers noch heute sichtbar
Conrad Dietrich Magirus war also ein echter Feuerwehr-Pionier, dessen Lebenswerk in Ulm noch an vielen Stellen sichtbar ist. Er war eine stattliche Erscheinung, ein Tüftler, ein Industrieller und der erste Kommandant der freiwilligen Feuerwehr in Ulm. Deshalb hängt sein Bild in der Feuerwache in Ulm.
"Ulmer Leiter" revolutioniert Feuerwehrwesen
Die Feuerwehr in der Magirusstadt Ulm fährt selbstredend Magirus-Feuerwehrautos. Sie gehen zurück auf die sogenannte "Ulmer Leiter," im 19. Jahrhundert erfunden von Conrad Dietrich Magirus. Räder an eine Leiter zu bauen war revolutionär. Dadurch war man schnell am Einsatzort und während des Brandes auch flexibler.
Um 1890 verließen bis zu 700 Drehleitern die Fabrik in Ulm pro Jahr. Dazu brauchte es Produktionshallen und Arbeiter. Und so baute Magirus in Ulm eigens eine Wohnsiedlung für seine Arbeiter mit Wohnungen von bis zu 100 Quadratmetern.
Magirus begründet moderne Feuerwehr
Zum "Erbe" von Magirus gehört auch "Das Feuerlöschwesen". Es begründet die moderne Feuerwehr, militärisch strukturiert. Im Stadtarchiv in Ulm gibt es noch Originaldokumente mit seiner Handschrift. Die war klar, deutlich und sauber wie gedruckt. 1853 gründete er den Deutschen Feuerwehrverband, den es heute noch gibt. Ulm war damals um 1850 der Nabel des Feuerwehren. Man kann schon sagen, dass sich das Feuerwehrwesen in Deutschland von Ulm aus weiterentwickelt hat.
Beiden Historikern fällt der etwas "stiefmütterliche Umgang" der Stadt Ulm mit einem ihrer berühmtesten Söhne auf. An seinem Geburtshaus in der Fußgängerzone in Ulm nahe dem Münster gibt es keinerlei Hinweis auf Magirus.
Auch eine Büste oder Statue sucht man in der Stadt vergebens. Immerhin: Eine Straßenbahn ist nach ihm benannt.