Nach dem heftigen Gewitter in der Nacht auf Mittwoch waren viele Aufräumarbeiten nötig. Die Feuerwehr beseitigte umgeknickte Bäume und pumpte Wasser aus Kellern.
Laut Polizei Reutlingen gab es bei dem Gewitter rund 100 Polizeieinsätze - davon besonders viele in den Kreisen Tübingen, Reutlingen und im Zollernalbkreis. Die Straßenreinigung und Feuerwehr im Kreis Reutlingen war den ganzen Tag über noch mit aufräumarbeiten beschäftigt. Bäume, die wegen des Sturms umgeknickt sind und am Mittwochmorgen am Straßenrand lagen, werden aufgesammelt. Wasser aus Gullis wurde abgepumpt, Straßen von Laub und Gestrüpp gereinigt.
Im Schwarzwald-Baar-Kreis mussten zwei Bäume an der B523 bei Tuningen gefällt werden. Laut Polizei wurde dafür die Straße zwischen Tuttlingen und Villingen-Schwenningen kurzzeitig gesperrt. Vor losen Ästen und Baumkronen warnte die Stadt Tuttlingen auch nochmal explizit.
Besonders heftig war das Gewitter auf Mittwochnacht laut der Stadt Reutlingen in Gönningen, Bronnweiler, Ohmenhausen (Kreis Reutlingen) aber auch in der Reutlinger Innenstadt. Keller liefen voll, Straßen wurden überflutet, achtmal schlug der Blitz ein. 50 Liter Niederschlag pro Quadratmeter seien auf die nach tagelanger Hitze ausgetrocknete Erde geprasselt.
Polizei und Rettungskräfte im Dauereinsatz
Auch im Zollernalbkreis und im Kreis Tübingen musste die Polizei wegen des Unwetters oft in der Nacht ausrücken. Umgestürzte Bäume hatten Straßen blockiert und Fahrzeuge beschädigt. Laut Polizei Reutlingen wurden auch viele Dächer beschädigt, etliche Keller liefen voll.
Blitze lösen Feuer aus - 750.000 Euro Schaden
Bei einem Dachstuhlbrand in Pfullingen (Kreis Reutlingen) mussten zwei Mehrfamilienhäuser geräumt werden. Laut Polizei sind beide Häuser nicht bewohnbar, der entstandene Sachschaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf rund 750.000 Euro. Auch Baustellen seien in Mitleidenschaft gezogen worden: Bauzäune und Bauschilder warf der Sturm um.
Am Südbahnhof in Reutlingen, so die Stadt, wurde die Oberleitung durch herabfallende Äste so stark beschädigt, dass der Strom ausfiel. Laut der Reutlinger Feuerwehr schlug achtmal der Blitz im Kreis ein und löste Brände aus.
Ein positives Fazit zieht die Feuerwehr hinsichtlich des neuen Hochwasserschutzes in Reutlingen-Betzingen. Bei vergangenen Unwettern war die Echaz regelmäßig über die Ufer getreten und hatte den Ortskern stark beschädigt.
Stromleitungen abgerissen
in Dußlingen (Kreis Tübingen) sowie in Hechingen (Zollernalbkreis) stürzten laut Polizei Bäume auf die Fahrbahn und rissen Stromleitungen ab. In Hechingen schlug ein Kabel Funken und musste von der Feuerwehr und einem Energieversorger gesichert werden. Bei Haigerloch (Zollernalbkreis) übersah ein 16-jähriger Mofafahrer einen umgestürzten Baum. Er wurde verletzt ins Krankenhaus gebracht.
Stromausfälle und abgedeckte Dächer
In den Kreisen Rottweil, Sigmaringen und Freudenstadt stürzten wegen heftiger Windböhen etwa Bäume um oder wurden Dächer abgedeckt. Laut Polizei hat das Gewitter die Gemeinden Horb und Loßburg (Kreis Freudenstadt) besonders schwer getroffen. Verletzt wurde niemand. Die Schadenshöhe kann die Polizei derzeit noch nicht beziffern. In Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis) hat sich ein Dach gelöst und ein Auto beschädigt. Im Kreis Freudenstadt und im Zollernalbkreis fiel der Strom aus.
Veranstalter muss in Tuttlingen Gelände räumen
In Tuttlingen musste der Veranstalter des "Honbergsommers" auf dem Tuttlinger Hausberg nach Aufzug des Gewitters das Gelände räumen, so die Polizei. Betroffen waren rund 300 Besucher.