Ob Papageien-Tulpen oder Triumph-Tulpen: Eine große Tulpenvielfalt konnten Besucher am Wochenende in Gönningen (Kreis Reutlingen) bewundern. Beim traditionellen Tulpensonntag.
Einmal im Jahr wird Gönningen zum Besuchermagnet. Beim traditionellen Tulpensonntag strömen tausende Blumenliebhaber in den kleinen Ort im Kreis Reutlingen, um jede Menge Tulpen zu bewundern. Und die gibt es überall, in fast jedem Vorgarten vom Friedhof bis zum Rathausplatz.
Gönningen erstrahlt in einem Meer von Tulpen
Wegen der kühlen Witterung sind etwas weniger Besucherinnen und Besucher als sonst beim Tulpensonntag im Ort unterwegs. Denn in Gönningen liegt kurzzeitig Schnee. Die Dächer sind gezuckert und die Tulpen tragen teilweise eine weiße Haube. Doch Tulpen sind generell robuste Pflanzen und kommen ursprünglich von der Hochebene. Wetterextreme halten sie ganz gut aus.
500 Sorten in Schaugarten
Die Tulpenliebhaberinnen und -Liebhaber können sich in einem Blumenzwiebel- Lehrgarten und auf einem Schnittblumenfeld verschiedene Tulpensorten anschauen. Auf dem Probefeld des Samenhändler Fetzer blühen 500 verschiedene Tulpensorten - auch viele neue Arten.
Eine Tulpe wie eine Rose: "Crown of destiny"
Die Besucher können auf den Schaufeldern viele neue Züchtungen begutachten. Mit hohen kräftigen Stängeln blüht in rosa-weiß-Tönen die "Crown of destiny": Eine seltene Züchtung, die fast aussieht wie eine Rose und deren Blüte geschwungen ist.
Tulpensonntag: Eine lange Tradition von Gönningen
Der Gönninger Tulpensonntag ist eine Tradition, die seit Jahrhunderten besteht. Bereits im 19. Jahrhundert war die Hälfte der Bevölkerung in Gönningen im Samenhandel tätig. Die Tulpen hatten damals einen hohen Wert und wurden daher als Statussymbol angesehen.
Die Einwohner von Gönningen lieferten sich einen regelrechten Wettbewerb: Wer die schönsten Tulpen in seinem Vorgarten oder auf den Gräbern hatte, genoss hohes Ansehen. Die prächtigen Blumen auf dem parkähnlichen Friedhof wurden weit über die Grenzen des Ortes hinaus bekannt.
Ohne Verein keine Tulpen in Gönningen
Der Ort hat einen eigenen Tulpenverein namens Tulpenblüte e.V., der in diesem Jahr sein zwanzigjähriges Bestehen feiert. Ohne den Verein gäbe es auch keinen Tulpensonntag, da alle Vereinsmitglieder und viele Bewohner von Gönningen im Herbst 50.000 Blumenzwiebeln im gesamten Ort pflanzen, damit am Tulpensonntag alles in voller Blüte steht.
Das Wetter dieses Jahres lässt Ulrike Epp, ein engagiertes Mitglied des Tulpenblütenvereins, mit gemischten Gefühlen zurück. Weniger Besucher werden erwartet, eine direkte Folge der Wetterkapriolen. Doch es gibt auch einen Lichtblick: Die Tulpen erstrahlen in diesem Jahr in besonderer Pracht. Dank der warmen Wochen, die bereits hinter uns liegen, haben sich alle Knospen geöffnet - ein Schauspiel, das nicht jedes Jahr zu bewundern ist.
Am 28. April findet der zweite Tulpensonntag statt.
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