Seit mehr als 15 Jahren kämpft Horb am Neckar gegen Tauben. Gezielte Kontrolle der Population, etwa durch ein Taubenhaus, könnte helfen. Dafür wurde jetzt ein Gutachten beauftragt.
In Horb am Neckar (Kreis Freudenstadt) gibt es laut Stadtverwaltung immer mehr Tauben. Bürgerinnen und Bürger melden der Stadt außerdem zunehmend geschwächte und verendete Tauben auf den Straßen. Die Stadt kämpft schon seit mehr als 15 Jahren gegen die steigende Taubenpopulation - denn immer mehr Tauben machen auch immer mehr Dreck. Eine Stadttaube kann bis zu 10 Kilogramm Kot im Jahr produzieren. Bisher waren alle Versuche ohne Erfolg. Jetzt sucht Horb neue Lösungen. Der Kultur- und Sozialausschuss hat deswegen eine Beratungsfirma beauftragt.
Die Firma, die sich auf artgerechte Stadttauben-Umsiedlungs-Methoden spezialisiert hat, soll nun bis zum Winter ein Gutachten erstellen. Denn eine Umsiedlung in einen Taubenschlag oder ein Taubenhaus wäre ein möglicher Weg, den andere Städte schon erfolgreich gegangen sind. Hierbei kann die Tauben-Population kontrolliert werden. Beispielsweise Nagold (Kreis Calw) und Tübingen haben künstliche Nistplätze eingerichtet und tauschen dort Eier zusätzlich regelmäßig mit Attrappen (Gips- oder Kunststoff-Eier) aus. Die Fütterungen an den Nistplätzen seien zudem artgerechter; die Gesundheit der Tiere sei positiv beeinflusst.
Experten: Es gibt keine ideale Lösung gegen Tauben
Denn nach Meinung von Experten gibt es keine ideale Lösung zur Reduktion von Stadttauben. Werden sie von Plätzen verscheucht, dann verlagerten sie sich in die unmittelbare Umgebung und brüteten gegebenenfalls noch öfter. Zudem stünden den Stadttauben trotz Fütterungsverboten in den Städten ausreichend Futter sowie Nist- und Brutplätze zur Verfügung. Und würden nach Vertreibungen von Tauben an den "alten" Plätzen nicht dauerhaft Vorkehrungen getroffen, dann kämen die Tiere immer wieder zurück.
Taubenfütterungsverbot gilt weiterhin
Wenn das Gutachten vorliegt, wird der Kultur- und Sozialausschuss erneut entscheiden. Bis dann ein Konzept umgesetzt ist, wird es voraussichtlich bis Anfang nächsten Jahres dauern. Bis auf weiteres bittet die Stadt Horb deshalb darum, das Taubenfütterungsverbot einzuhalten. Außerdem erhofft sie sich Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger bei der Sammlung von Daten und ruft dazu auf, Brutplätze und Taubenscharen per E-Mail unter L-Deuringer@horb.de zu melden. Dazu gehören Informationen wie die Anzahl der Tauben, Größe, Lokalisation oder Auffälligkeiten.
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