Tübingen ist vom Bahnverkehr weitgehend abgehängt. Auch von Reutlingen verkehrt kein Zug mehr durchgehend bis Stuttgart. Die Ersatzbusse fahren nur noch bis Stuttgart-Degerloch.
Die Bahnstrecke von Tübingen nach Stuttgart ist für einige Wochen unterbrochen. Seit 4. August (22 Uhr) fahren bis zum 24. August (2 Uhr) keine Züge mehr zwischen Tübingen und Metzingen. Auch die S-Bahn Strecke zwischen Herrenberg und Stuttgart ist gesperrt. Die Folge: Von Tübingen aus gibt es keine durchgehende Zugverbindung mehr nach Stuttgart, Heilbronn oder Osterburken.
Ersatzverkehr von Reutlingen und Tübingen nur noch bis Degerloch
Die Deutsche Bahn hat für den Zeitraum der Streckensperrungen einen Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Ab Donnerstag, 17. August, verkehren die Busse nach Stuttgart allerdings nur noch zwischen Tübingen und Stuttgart-Degerloch. Dort müssen die Fahrgäste in die U-Bahn oder von dort in den Bus umsteigen. Dasselbe gilt für den Schienenersatzverkehr zwischen Reutlingen und Stuttgart. Nach Angaben der SWEG ist die Infrastruktur am Stuttgarter Hauptbahnhof überlastet.
Der Tübinger Bahnexperte Gerhard Schnaitmann erklärt das mit den Sommerferien. Viele Reisende haben deshalb mehr Gepäck dabei. Das in den Bus ein- und auszuräumen dauere länger als sonst, so Schnaitmann. Am Stuttgarter Hauptbahnhof sei es deswegen immer wieder zu Staus und gefährlichen Situationen gekommen. Denn dort, wo die Ersatzbusse aus Richtung Tübingen und Reutlingen halten, kommt auch der S-Bahn-Ersatzverkehr an. Schnaitmann hat sich selbst für die Alternativlösung eingesetzt. Ihm zufolge sparen Reisende unterm Strich sogar Zeit, wenn sie in Degerloch umsteigen.
Ersatzbusse auch nach Nürtingen und Bad Urach
Laut SWEG gibt es zwei Expresslinien. Von Stuttgart nach Tübingen (Hauptbahnhof) und nach Reutlingen (Hauptbahnhof) - beide Linien fahren ohne Zwischenhalte. Darüber hinaus gibt es drei weitere Ersatzbusse: einen Schnellbus von Nürtingen nach Tübingen, sowie zwei Ersatzbusse von Nürtingen nach Tübingen und von Bad Urach nach Tübingen. Beide Ersatzlinien fahren die Bahnhöfe der Zugverbindungen an. So gibt es auch Zwischenhalte unter anderem in Dettingen, Metzingen-Neuhausen und Wannweil.
Zwei Zeiträume der Zugsperrungen
Die Sperrungen sind auf zwei Zeiträume verteilt. Bis zum 23. August ist die RB 63 zwischen Tübingen und Bad Urach gesperrt. Auf den Linien MEX 12 und MEX 18 rollen die Züge zwischen Tübingen und Nürtingen nicht mehr.
Der zweite Zeitraum geht vom 24. August bis zum 5. September. In dieser Zeit ist die RB 63 nur noch zwischen Tübingen und Metzingen gesperrt, zwischen Metzingen nach Bad Urach fahren die Züge dann wieder regulär. Bei den Linien MEX 12 und MEX 18 gilt die Streckensperrung ab dem 24. August nur noch zwischen Tübingen und Reutlingen. Die Züge der Linie IRE 6 und IRE 6a fallen zwischen Stuttgart und Tübingen laut Deutscher Bahn bis zum 8. September aus.
Bauarbeiten für die Regionalstadtbahn Neckar-Alb
Als Grund für die Zugausfälle nennt die Deutsche Bahn Bauarbeiten am Bahnhof Metzingen sowie Arbeiten für die Regionalstadtbahn Neckar-Alb. Außerdem gibt es Brückenarbeiten bei Kirchentellinsfurt (Kreis Tübingen).
Bauarbeiten auch auf der B27
Wer wegen der Zugsperrung mit dem Auto nach Stuttgart fahren möchte, sollte wissen, dass es zur Zeit auch auf der B27 zu Staus kommen kann. Als Grund nennt das Tübinger Regierungspräsidium Instandsetzungsarbeiten an sieben Bauwerken zwischen Tübingen und Kirchentellinsfurt. Die Arbeiten sollen bis Mitte Oktober abgeschlossen sein.
Außerdem lässt das Regierungspräsidium auf der B27 vom Anschluss der B464 bei Pliezhausen bis zur Kreisgrenze Reutlingen/Esslingen bei Walddorfhäslach den Lärmschutz verbessern. Auf diesem gut fünf Kilometer langen Streckenabschnitt wird eine lärmmindernde Asphaltdecke eingebaut, teilte das RP mit.
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