Seit 1977 gibt es in Albstadt-Tailfingen die Skibörse des Wintersportvereins. Auch in Zeiten des Klimawandels kommen viele Besucher, um sich für den Winter auszurüsten.
Noch ist es herbstlich, aber der Winter ist nicht mehr weit weg. Für Wintersportler ist es also Zeit, sich und die Ausrüstung auf die anstehende Skisaison vorzubereiten. Das haben am Wochenende viele Wintersportler in Albstadt-Tailfingen im Zollernalbkreis gemacht.
Aber wie viel Spaß macht den Wintersportlern das Skifahren noch, wenn es kaum noch Schnee gibt? Viele Besucher sind zwiegespalten: Sie denken über den Klimawandel nach, möchten aber trotzdem Skifahren. "Wir waren letztes Jahr eine Woche im Urlaub und da war es auch so, dass teilweise nebendran Gras oder Matsch war und da merkt man schon so ein bisschen den Klimawandel", sagte eine Besucherin.
Vor allem gebrauchte Skiausrüstung
Auf der Skibörse werden Auslaufmodelle verkauft, es können aber auch gebrauchte Waren zum Verkauf angeboten werden. Was nicht verkauft wird, können die Besitzer entweder wieder abholen, oder es wird an eine Tuttlinger Schule gespendet.
Auf der Suche nach gebrauchten Ski und Skischuhen war auch Natalie Leibfritz aus Stuttgart für ihre Töchter. "Weil die Kinder immer nur ein Jahr die Ski benutzen können", sagte sie. "Und dann muss man jedes Jahr neue kaufen. Die sind auch relativ teuer. Und auch im Rahmen der Nachhaltigkeit denke ich, dass es gut ist, wenn man gebrauchte Ski kauft."
Auch der Sportverein leidet unter dem Klimawandel
Der WSV Tailfingen hat die Skibörse wochenlang vorbereitet. Die Vereinsmitglieder halfen vor Ort mit Beratung und der Organisation. Der Verein bekomme den Klimawandel ebenfalls zu spüren, so der erste Vorstand Thomas Merz. "Wir machen uns auch Sorgen darüber. Weil wir hier auf der Schwäbischen Alb ja nicht mehr so oft, da nicht mehr so regelmäßig Ski fahren können. Das merken wir auch im Nachwuchs", sagte er.
Wegen Corona und aus Schneemangel sei ihr eigener Skilift auf 937 Metern Höhe die vergangenen vier Winter nicht in Betrieb gewesen. Von März bis Ende Oktober wird er von Mountainbike-Fahrern genutzt.
Umweltschützer hinterfragen Skifahren
Die Regionalgeschäftsführerin des BUND Neckar-Alb, Barbara Lupp, fragt sich, ob Skifahren angesichts des hohen Energieverbrauchs noch zeitgemäß ist. Für Kunstschnee, Liftbetrieb und Anfahrt wird viel Energie benötigt. "Man muss ja auch immer wieder und immer höher fahren", sagt sie. Stattdessen könnten Wintersportler auf etwas umweltverträglichere Sportarten wie Langlauf oder Skiwandern umsteigen, so die Umweltschützerin.