Den Wolf kannte man in der Region Neckar-Alb lange nur aus dem Märchenbuch, doch mittlerweile taucht er dort immer öfter auf. Wie können Landwirte ihre Ziegen und Schafe schützen?
In der Region Neckar-Alb wird der Wolf immer öfter gesichtet. Deswegen möchten Nutztierhalter ihre Schafe, Pferde, Kühe und Ziegen besser schützen. Der Kreis Reutlingen hat am Donnerstag in Römerstein zum Thema Wolfschutz informiert und elektrische Weidezäune als Schutzmöglichkeit vorgestellt.
SWR-Reporter Ingemar Koerner hat live zum Wolfschutz aus Römerstein berichtet:
Zaun als Schutz und Abschreckung
Friedlich mit dem Wolf zusammenleben, ohne die eigenen Weidetiere zu gefährden: Das soll mithilfe moderner Elektrozäune funktionieren, so Zaunbauer Siegbert Lamparter. Wichtig sei, dass mehrere Drähte zwischen den Pfosten gespannt sind - insbesondere tief, knapp über dem Boden. Denn Wölfe überspringen Zäune kaum. Viel eher wollen sie unten durch. Durch die modernen Elektrozäune laufen zwischen zwei und zehntausend Volt. Sorgen wegen Stromschlägen müsse man sich aber keine machen, sagt Zaunbauer Lamparter: Die Zäune seien alle registriert und weder für den Mensch, noch für den Wolf gefährlich. Die Tiere bekommen nur einen kleinen Elektroschock und lernen den Zäunen und somit den Schafen, Ziegen und Kühen künftig fernzubleiben.
Kein "Böser Wolf" in der Region Neckar-Alb
Lange Zeit gab es in der Region Neckar-Alb keine Wölfe, langsam kehren sie jedoch in den Landkreis Reutlingen zurück. Die Zahl an nachgewiesenen Sichtungen nimmt zu. Meistens ziehen die Wölfe aber still und heimlich durch die Wälder, ohne dem Menschen in die Quere zu kommen, weiß der Reutlinger Wildtierbeauftragte Rupert Rosenstock:
Sorgen muss man sich also keine machen, wenn man eins der Tiere im Wald zu Gesicht bekommen sollte - und mit dem richtigen Wolfsschutz sind auch Weidetiere in Sicherheit.