Inzwischen ist er ausgewandert - 2021 organisierte er Demos gegen die Corona-Politik und soll wegen Nazi-Vergleichen aufgefallen sein. Bald fällt das Amtsgericht Tübingen ein Urteil.
Der 44-Jährige aus Ofterdingen (Kreis Tübingen) soll Corona-Impfungen an Kindern mit den Taten des KZ-Arztes und Kriegsverbrechers Mengele verglichen haben. Am Montag musste er sich der Anklage wegen Volksverhetzung im Amtsgericht Tübingen stellen. Ein Urteil ist in dem Prozess noch nicht gefallen.
Angeklagter wurde bei Vernehmung emotional
Bei der Verhandlung um den Vergleich von Corona-Impfungen mit dem Nazi-Arzt Mengele waren die Publikumsplätze alle besetzt. Der Angeklagte ist ohne Verteidigung erschienen und hat bei seiner Vernehmung immer wieder weit ausgeholt, ist teilweise laut und emotional geworden. Einige Male ist er der Richterin und dem Staatsanwalt ins Wort gefallen.
Nazi-Vergleich: Angeklagter verteidigt sich
In der Anklage steht, er habe auf zwei Demonstrationen in Ofterdingen im Jahr 2021 Corona-Impfungen an Kindern mit Menschen-Versuchen des Kriegsverbrechers Josef Mengele verglichen. Seine Aussagen versuchte der Angeklagte vor Gericht zu erklären. Er sagte, mit Populismus könne man schwierige Sachverhalte einfach erklären. "Ich habe selten so intelligente und treffende Dinge gesagt", erklärte er im Gerichtssaal.
Über die Anklage der Volksverhetzung hinaus wurde der 44-Jährige auch zu einer Hausdurchsuchung befragt, bei der er Beamte der Polizei körperlich angegangen haben soll. Die als Zeugen geladenen Polizisten haben den Vorwurf bestätigt.
Querdenker mittlerweile aus Deutschland ausgewandert
Inzwischen wohnt der Angeklagte nicht mehr in Ofterdingen. Er sei mit seiner Familie ausgewandert, weil er sich in Deutschland verfolgt gefühlt habe, sagte er.
Ein Urteil gab es am Montag noch nicht. Es wird einen zusätzlichen Verhandlungstag geben und weitere Zeugen sollen befragt werden.
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