Seit kurzem wird Reutlingen nicht mehr auf den Autobahnschildern genannt. Geht gar nicht, sagt Reutlingens OB Keck und hat einen Beschwerdebrief an den Bundesverkehrsminister geschrieben.
Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck kann die fehlende Angabe seiner Stadt auf den Autobahnschildern nicht akzeptieren. Es sei eine "Herabwürdigung", wenn ein wirtschaftlich wichtiger Standort einfach so von der Bildfläche verschwinde. Aus diesem Grund hat er einen Brief an Verkehrsminister Volker Wissing geschrieben.
Die Stadt Reutlingen werde totgeschwiegen, sagte Keck dem SWR. Reutlingen sei der größte Wirtschaftsstandort zwischen Stuttgart und dem Bodensee. Die Stadt dürfe somit nicht einfach von der Autobahnbeschilderung verschwinden.
IHK und Hochschule Reutlingen unterstützen Kecks Brief
Die Industrie- und Handelskammer und die Hochschule Reutlingen würden sein Anliegen unterstützen. Keck bittet Wissing, auf die zuständige Autobahn GmbH einzuwirken. Reutlingen könne mit Tübingen gemeinsam genannt werden. Dafür müsse nicht das ganze Schild getauscht werden - es reiche aus, das Ziel Tübingen/Reutlingen aufzukleben.
Nicht mehr als vier Ausfahrt-Ziele erlaubt
Die A81-Ausfahrt wird seit Monaten umgebaut. Die neuen Schilder auf den großen Schilderbrücken weisen auf Rottenburg, Tübingen, Nagold und Bondorf hin, die Großstadt Reutlingen fehlt. Auf den alten Schildern war Reutlingen noch erwähnt. Mit einem Schrägstrich getrennt hinter Tübingen. Diese Doppel-Nennung ist nicht mehr gewünscht. Verantwortlich dafür ist seit 2021 die Autobahn GmbH. Die Entscheidung, Reutlingen vom Autobahnschild zu verbannen, fiel aber vor dieser Zeit. Das Regierungspräsidium Stuttgart hat beschlossen, sich strikt an die Vorgaben des Bundesstraßenverzeichnisses zu halten. Demnach dürfen nicht mehr als vier Ausfahrt-Ziele auf einem Autobahnschild stehen.