In Zukunft sollen wasserstoffbetriebene Züge die Dieselloks ersetzen. Bis die Züge aber im Regionalverkehr eingesetzt werden können, müssen sie getestet werden. Damit geht es jetzt los.
Damit Diesselloks bald Geschichte sind, sollen andere Züge auf die Schienen kommen - darunter auch Züge, die mit Wasserstoff betrieben werden. Denn sie sollen emissionsfrei fahren. Siemens Mobility entwickelt einen Wasserstoffzug mit dem Namen "Mireo Plus H" zusammen mit der Deutschen Bahn. Er soll eine Reichweite von 800 Kilometer haben und bis zu 160 km/h schnell sein. Man kann ihn an seinem großen blauen Logo mit dem Aufdruck "H2" erkennen - ansonsten sieht er den gelben Regionalzügen zum Verwechseln ähnlich.
Der Zug wird in den kommenden Wochen auf der Strecke zwischen Titisee und Schluchsee und bei Tübingen getestet. Ab März soll er auch zwischen Tübingen und Sigmaringen fahren, schreibt Siemens Mobility auf SWR-Nachfrage. Insgesamt geht die Testphase neun Monate lang - ohne Fahrgäste.
Tests im Winter und im Sommer
Wegen der niedrigen Temperaturen im Winter und der höheren Lage soll der Südschwarzwald für die Testfahrten ideal sein. Denn der "Mireo Plus H" muss auch unter diesen Bedingungen fahren können, schreibt eine Unternehmenssprecherin. Dazu zählen Tests bei Winter- und Sommertemperatur sowie Tests im Regelbetrieb. Die Wintertests finden laut Siemens Mobility in den kommenden Wochen statt, um die Performance und das Zusammenspiel von Zug und Tankinfrastruktur bei niedrigen Temperaturen zu prüfen. Gleiches gilt für die Sommermonate - im Sommer soll geklärt werden, wie leistungsfähig die Fahrzeuge auch bei hohen Temperaturen sind und wie hoch der Wasserstoff-Verbrauch ist.
Tanken wird in Tübingen getestet
Außerdem soll auch das Tanken mit Wasserstoff erprobt werden. Die in Tübingen aufgebaute Tankinfrastruktur der DB Energie liefere für den Zeitraum der Testphase und den daran anschließenden Fahrgastbetrieb den nötigen Wasserstoff, schreibt die Sprecherin von Siemens Mobility. Wenn der Wasserstoffzug die Tests erfolgreich bestanden hat, soll er zwischen Tübingen, Horb und Pforzheim zum Einsatz kommen. Dort fahren aktuell noch Dieseltriebzüge.