Aus dem Nichts hat sich auf einem Acker in Münsingen ein großes Loch aufgetan. Die "Doline" ist eine geologische Besonderheit - wird dort aber wohl nicht mehr lange bleiben.
Von einem Moment auf den anderen ist auf einem Acker in Münsingen-Bichishausen (Kreis Reutlingen) der Boden plötzlich eingebrochen. Das dabei entstandene Loch klafft nach Angaben des Tiefbauamts Münsingen senkrecht nach unten. Solche sogenannten Dolinen entstehen öfter auf der Alb, erstaunlich seien aber die großen Maße, so das Tiefbauamt.
Erklärung für die löchrige Laune der Natur
Hintergrund ist, dass die heutige Schwäbische Alb vor Urzeiten noch ein tropisches Meer war. Kalkrückstände einstiger Korallenriffe durchlöchern den Alb-Untergrund und machen den Boden bei Regen anfällig für Dolinen. Dabei entsteht nämlich Kohlensäure, die das Karstgestein angreift und auflöst.
Geologisches Landesamt will Loch im Münsingen füllen
So ist auch das rund sieben Meter tiefe und drei Meter breite Loch auf dem Münsinger Acker entstanden. Doch so besonders das Naturphänomen auch ist: Das Geologische Landesamt will die Doline aus Sicherheitsgründen schließen. Dafür brauche es bis zu 150 Tonnen Gestein, wie der Münsinger Tiefbauamtsleiter Jürgen Weber dem SWR sagte. Jetzt fehlt nur noch die naturschutzrechtliche Genehmigung.
Mehr zum Thema Karstregion Schwäbische Alb
Wie entsteht Kalktuff?
Kalktuff ist belastbar und witterungsbeständig. Wie entsteht der luftige Baustoff und welche Rolle spielt das Wetter und Moos dabei? Ab 7. Klasse