Gut 50 Kilometer liegen zwischen Melchingen und Rohrdorf im Gäu. Aber in beiden Dörfern lebt es sich ähnlich. Und an beiden Orten wird der Zusammenhalt groß geschrieben.
1250 Jahre gibt es sie schon: Melchingen bei Burladingen (Zollernalbkreis) und Rohrdorf bei Eutingen im Gäu (Kreis Freudenstadt) können in diesem Jahr kräftig feiern. In beiden Dörfern gibt es darum große Feste. Natürlich ehrenamtlich organisiert, von Vereinen und Freiwilligen. Das gehört schließlich dazu auf dem Dorf.
Was macht das Leben auf dem Dorf aus?
Dorfleben, das heißt zusammenleben. So zumindest der Eindruck, wenn man die Bewohner fragt. Wer im Dorf ankommen will, der sollte sich etwa im Verein engagieren oder die Feste besuchen. Denn nur wer sich ins Dorfgeschehen mit einbringt, heißt es, kann sich auch integrieren.
In Melchingen feiert und arbeitet man gemeinsam
In Melchingen ist am letzten Juli-Wochenende der halbe Ort auf den Beinen. Das Dorf hat rund 900 Einwohner, und 300 davon sind beim Dorffest mit eingespannt. Viele Vereine sind mit dabei. Was den Ortsvorsteher Horst Lamparth besonders freut, ist, dass alle mithelfen – nicht nur die gebürtige Melchinger: "Wir sind froh, dass wir Bürger haben, die sich in Melchingen wohlfühlen", sagt er. Auch Heyno Pfahler schätzt die Geselligkeit im Ort.
Das Dorf zum Wohlfühlen
Die Melchinger schätzen aber nicht nur die Menschen in ihrem Dorf, sondern auch den Flecken Erde, auf dem sie leben. Manche sagen sogar, sie wohnen da, wo andere Urlaub machen. Umso wichtiger ist es ihnen, dass die Geschäfte, Unternehmen und Arbeitsplätze im Ort erhalten bleiben. Musikschule, Kinderturnen oder Yoga: "Viele Möglichkeiten, die es in der Stadt gibt, haben wir auch im Dorf", sagt Ortsvorsteher Lamparth.
Das Jubiläumsfest hat die Rohrdorfer zusammengebracht
In Rohrdorf bei Eutingen im Gäu ist das Fest schon vorbei. Die knapp 800 Einwohner sind immer noch ganz beeindruckt von der 1250-Jahr-Feier. Das Festwochenende und die Arbeit drumherum haben die Menschen hier zusammengeschweißt, sagt Gerhard Schweizer. Das hat er als Vorstand im Sportverein und Gemeinderat hautnah mitbekommen. Aber auch der Blumenteppich an Fronleichnam oder der Sonntagsgottesdienst haben die Rohrdorfer zusammengeführt.
Auch Zugezogene wohnen gerne in Rohrdorf
Ortsvorsteher Johannes Metzner gefällt es in Rohrdorf, obwohl er ein "Zugezogener" ist. Eigentlich ist der gebürtige Freiburger nur nach Rohrdorf gekommen, weil er im nahe gelegenen Horb eine Arbeit gefunden hat. Im Dorf eingefunden hat er sich schnell. Im Singkreis hat er die Menschen schnell kennengelernt.