Ob Coffee-to-go-Becher oder Box für das Mittagessen - ab 1. Januar wird für sie in Tübingen Verpackungssteuer fällig. Wirte sollen auf Mehrweg umstellen. Einige haben angefangen.
Wegen Corona wurde der Start der bundesweit ersten Verpackungssteuer nochmal verschoben, aber mit Ende dieses Jahres soll sie kommen. Die Stadtverwaltung Tübingen betont allerdings, dass sie nicht an den Mehreinnahmen durch die Steuer interessiert ist, sondern der Gastronomie helfen möchte, auf Mehrweg umzustellen.
Bei der Anschaffung von Mehrweggeschirr entstehen natürlich Kosten. Die Stadt Tübingen unterstützt die Gastronomiebetriebe mit bis zu 500 Euro für die Anschaffung des Geschirrs. Beim Kauf einer Spülmaschine für das wiederverwendbare Geschirr erhalten Lokale und Bäckereien 1.000 Euro. Wirtschaftlich werde das System für die Gastronomen freilich erst, wenn die Steuer eingeführt ist, die sie sich dann sparen können.
Drei Systeme nebeneinander
Etliche Betriebe nutzen bereits ein Mehrwegsystem. Drei unterschiedliche Systeme existieren derzeit nebeneinander. Tobias Staufenberg, bei der Stadt Tübingen für Umweltschutz zuständig, geht nicht davon aus, dass sich eines davon durchsetzen wird. Die Bedürfnisse seien so unterschiedlich, dass sich langfristig mehrere Systeme halten würden, schätzt er.
Nicht ganz ohne Wegwerfgeschirr
Beispielsweise für Tagestouristen wird es auch weiterhin Einweg-Verpackungen in Tübingen geben. Die kosten dann allerdings 1,50 Euro. Eine Klage der Tübinger McDonald's Filiale hat laut OB Boris Palmer keine aufschiebende Wirkung.
Stadt und Deutsche Umwelthilfe gehen gegen Müll vor Zu viele Verpackungen - Studentin aus Tübingen hat Petition gegen McDonald's gestartet
Fast 70.000 haben eine Petition gegen McDonald's unterschrieben. Anlass ist ein Streit zwischen der Fast-Food-Kette und der Stadt Tübingen über die geplante Verpackungssteuer.