DATAGROUP engagiert sich im Schwarzwald bei Freudenstadt

Statt Bits und Bytes - IT-Unternehmen pflanzt "Wald der Zukunft"

Stand
Autor/in
Ingemar Koerner
Ingemar Koerner ist Reporter für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen.

Der "Wald der Zukunft" bekommt neue Bäume. Beschäftigte eines IT-Unternehmens pflanzen in der Nähe von Freudenstadt einen Wald. Alle helfen mit - vom Azubi bis zum Vorstand.

Das IT-Unternehmen DATAGROUP aus Pliezhausen (Kreis Reutlingen) pflanzt mit Forst Baden Württemberg (ForstBW) einen klimaresistenten "Wald der Zukunft". In der Nähe Freudenstadts räumen Beschäftigte beider Unternehmen ein Waldstück, pflanzen neue Bäume und wollen so einen widerstandsfähigen Mischwald schaffen. Hintergrund ist das 40-jährige Firmenjubiläum des IT-Dienstleisters im vergangenen Jahr.

IT-Unternehmen will Nachhaltigkeit fördern

Zum runden Jubiläum 2023 gab das Unternehmen bekannt, dass es einen "Wald der Zukunft" im Schwarzwald schaffen wolle. Inzwischen wird aus dem Plan Realität. Doch der Pflanzaktion ging ein Jahr voraus, in dem die Beschäftigten Nachhaltigkeitspunkte sammeln konnten. Punkte gab es unter anderem dafür, in der Mensa vegetarisch statt Fleisch zu essen. Auch wer mit dem Fahrrad statt dem Auto zur Arbeit kam, sammelte Punkte. Und wer sich ehrenamtlich engagierte, wurde ebenfalls belohnt. Für zehn Punkte gab es einen Baum. So kamen insgesamt 5.675 Bäume zusammen.

Punkterekord: Über 60 Bäume für den Wald

Dabei ist teilweise ein kleiner Wettbewerb entstanden, erklärte Nathalie Röckle, die das Projekt bei DATAGROUP betreut. Wer Punkte sammelte, konnte Kolleginnen und Kollegen herausfordern, das auch zu tun: "Ich bin mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren, jetzt machst Du mir das nach. Das hat sich dann ein bisschen hoch geschaukelt," erzählt Röckle. Noch deutlich engagierter waren einige Beschäftigte, die über das Jahr verteilt über 600 Punkte sammelten. So kamen sie am Schluss auf über 60 Bäume für den "Wald der Zukunft".

Azubis räumen Wald auf, Führungskräfte pflanzen Bäume

Der Großteil der Bäume wird nun eingepflanzt. Aber nicht alle: Für den Fall, dass das Wetter oder andere Schwierigkeiten ein paar Pflanzen das Leben kostet, werden an den betroffenen Stellen neue Bäume gepflanzt. Die erste Generation dieser jungen Pflanzen setzen Nachwuchs-Führungskräfte, später auch Vorstände des Unternehmens. Doch erst, wenn Azubis den Wald aufgeräumt, also altes Holz sortiert und heraus geschafft haben. Auf den freien Flächen soll dann ein Mischwald entstehen.

Auf einer Waldlichtung liegen Holzgatter, vorbereitet um einen Zaun fertigzustellen. Sie sollen die jungen Bäume, die Beschäftigte von DATAGROUP bald pflanzen, schützen. Zum Beispiel vor Rehen, die sonst die Knospen abknabbern. So kann der neue Wald sicher wachsen.
Holzgatter sollen die jungen Bäume, die Beschäftigte des IT-Unternehmens pflanzen, schützen. Zum Beispiel vor Rehen, die sonst die Knospen abknabbern.

Pflanzaktion "Wald der Zukunft" kommt gut an

Bei den Azubis kommt die Aktion gut an. Sie sind nach dem Aufräumen zwar kaputt, aber haben trotzdem Freude, beschreibt einer: "Mir geht's noch relativ gut. Wir haben ja auch Spaß hier. Wir klopfen ja auch viele Sprüche." Ein anderer ist nach der Arbeit ziemlich nassgeschwitzt: "Also am meisten freue ich mich auf die Dusche gleich." Dennoch ist er zufrieden mit der Aktion: "Es passiert was. Das ist ja das Gute."

Und auch Reiner Brechenmacher von ForstBW ist froh, dass sich das IT-Unternehmen in dem Wald engagiert. Er sieht den neuen Wald als Initialzündung. Für ihn klingt der Name "Wald der Zukunft" etwas hochtrabend. Dennoch unterstützt er die Bezeichnung. Denn genau die Baumarten, die gepflanzt werden, seien sinnvoll für den Wald. Dass das alles von Menschen statt Maschinen erledigt werde, sei gut für den Boden. Außerdem betont er: "Da sieht man, was mit Menschenhand doch noch alles möglich ist."

Klimaresistenter und widerstandsfähiger Wald der Zukunft

Obwohl der Schwarzwald für seine Nadelbäume bekannt ist, wachsen in vier Bereichen auf einer Fläche von insgesamt einem Hektar, hauptsächlich Laubbäume: zum Beispiel Douglasien, Esskastanien, Linden und Eichen.

In der Vielfalt liegt die Harmonie.

Denn nur, wenn der Wald vielfältig ist, ist er auch nachhaltig, sagt Brechenmacher. Andernfalls sei er sehr anfällig für Ungeziefer. Und falls es doch ein paar Bäume nicht schaffen sollten, werden Förster und IT-Spezialisten nachpflanzen.

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