In Dettingen an der Erms entwickelt der Verein "Fritzels Spielerei" gemeinsam mit behinderten Menschen ein Brettspiel. Es soll im September in Produktion gehen.
Tiere vom Bauernhof und aus Afrika sollen die Figuren des Spiels werden, das gerade in Dettingen entsteht. Die Initiative dazu kam vom Spiele-Verein "Fritzels Spielerei". Der Workshop findet in den Räumlichkeiten der Bruderhaus Diakonie in Dettingen/Erms (Kreis Reutlingen) statt. Da es laut den Initiatorinnen des Workshops kaum Spiele gibt, die extra für behinderte Menschen konzipiert wurden, entstand die Idee, ein eigenes zu entwickeln.
In Dettingen: Jede Woche ein neuer Schritt Richtung Spiel
Einmal pro Woche trifft sich die Gruppe. Dabei sind die beiden Initiatorinnen Petra Fritzke und Nicole Zeller, begleitende Personen wie Reiner Fritz von der Bruderhaus Diakonie und natürlich die fünf Teilnehmenden: Das sind Julia Fritzke, Annika Haug, Aiga Weiß, Walter Reusch und Nicole Raissle. Sie haben unterschiedliche Behinderungen und sind zwischen 20 und 50 Jahre alt.
Von Januar bis April ist bereits das Spielfeld, eine Landkarte von Südafrika, entstanden. Außerdem gibt es schon die Figuren, nämlich die unterschiedlichen Tiere. Die Gruppe konnte sich auch schon auf eine Geschichte einigen. Die Bauernhoftiere sollen die afrikanischen Tiere besuchen, gemeinsam Aufgaben meistern und am Ende ein gemeinsames Fest feiern. Schritt für Schritt wird der Prototyp entwickelt, der dann von einem Grafiker überarbeitet werden soll, bis das Spiel in die Produktion geht.
Entwicklung der Menschen mit Behinderung
Nicole Zeller und Petra Fritzke, deren Tochter auch beim Workshop mitmacht, nehmen eine Veränderung bei den Teilnehmenden wahr. Sie würden dadurch selbstbewusster, trauten sich immer öfter, ihre Meinung zu sagen und öffneten sich charakterlich, erzählt Zeller.
Fritzke hat den Eindruck, die Teilnehmenden würden die gemeinsamen Stunden und die Aufmerksamkeit sehr genießen. "Menschen mit Behinderung sind ja oft am Rand der Gesellschaft. Hier dürfen sie im Mittelpunkt stehen", ergänzt sie. Die Teilnehmenden haben Spaß an dieser gemeinsamen Aktion und werden von Fritzke, Zeller und Sozialpädagoge Fritz in herzlicher Atmosphäre begleitet. Auf jedes Bedürfnis wird eingegangen.
Förderung von Aktion Mensch und Impulse Inklusion
Das Spielentwicklungs-Projekt vom Verein "Fritzels Spielerei" wird zum einen vom Verein Aktion Mensch gefördert. Dieser übernimmt große Teile der Produktion, des Betreuungspersonals, des Grafikers oder Lektors. Zum anderen beteiligt sich das Programm des Landesministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration "Impulse Inklusion" am Projekt.