Jetzt ist Hochsaison. Seit September macht man in der Konditorei Huthmacher in Sigmaringen Dominosteine. Die 15 Sorten haben eine Fangemeinde, die dank Online-Shop laufend wächst.
Jetzt stehen sie wieder auf den Tischen und verführen uns: Teller mit Zimtsternen, Bärentatzen, Butter-S und Nussmakronen. Beim süßen Weihnachtsgebäck liegt meist noch ein kleiner, schokoladiger Würfel - der Dominostein, ein wenig Gebäck, ein wenig Praline. Tatsächlich wurde er als "Schichtpraline" von einem Dresdner Chocolatier 1936 erstmals angeboten. In der Hofkonditorei Huthmacher in Sigmaringen werden in der Weihnachtssaison inzwischen über 200.000 Dominosteine hergestellt.
Zu Besuch in der Backstube
Das Fachwerkhaus der Huthmachers liegt in der Altstadt. Einfach der Nase nach, durch den Laden, durchs Café nach hinten in die Backstube, die hinreißende Düfte verströmt: Ananas, Honigkuchenteig und warme Schokolade. Der Teig liegt in Portionen parat und Stefan Huthmacher macht daraus die Bodenquadrate für die Dominosteine. Erst ein bisschen flach schlagen mit mehligen Händen, dann wellt die Maschine den Teig aus. In einem großen Blech wird der Teig drei Millimeter dick gebacken.
Lebkuchenteig, Frucht, Marzipan und Schokolade
Zwei Kupferschüsseln stehen auf einem Gasherd, darin kocht die Fruchtfüllung. 14 verschiedene Sorten gibt es bei Huthmachers, klassisch Kirsch und Johannisbeer, aber eben auch Ananas, Mango oder Passionsfrucht. Die beiden Chefs Stefan und Michael Huthmacher probieren seit Jahren immer neue Sorten. Und die Kundschaft, erzählen sie, testet auch gern. Allerdings hat es die Erdbeere schwerer als andere. Die Dominosteine mit ihrer Fruchtfüllung werden nicht so stark nachgefragt wie die anderen.
Altes Familienrezept mit neuen Ideen
Zu Boden und Frucht kommt noch das Marzipan. Bei einer der 15 Sorten kommt übrigens keine Frucht, sondern Nougat in den Stein. Und schließlich werden die Würfel noch mit Schokolade überzogen, mit dunkler und mit Vollmilch, und unterschiedlich verziert.
Angefangen mit den Dominosteinen haben die Brüder übrigens, weil ihre Mutter immer von denen ihrer Großmutter geschwärmt hat. Um der Mama eine Freude zu machen, haben Stefan und Michael vor Jahren einen Versuch gewagt und haben Mutters Geschmackserinnerung genau getroffen, so die Familiengeschichte. Im Jahr darauf haben sie die Steine "nach Oma Marthas Rezept" im Laden angeboten. Und seither jährlich Zuwachsraten von zehn bis 20 Prozent erzielt.
Im Online-Shop wird immer mehr bestellt
Heute produziert der eher kleine Familienbetrieb von September bis Januar ganze 200.000 Dominosteine. Seit der Pandemiezeit, als die beiden Geschäftsführer ihren Online-Shop ausgebaut haben, boomt bei ihnen diese traditionelle Weihnachtsspezialität. Deswegen fangen sie schon im September an, wenn draußen im Café die Kundschaft noch die Eisbecher bestellt. Und wer nach Weihnachten nicht genug davon hat, kann bis Ende Januar frischen Nachschub bekommen.