Nach zwei Erdbeben steht die vielleicht älteste Fachwerkhäuserzeile Süddeutschlands kurz vor dem Einsturz. Jetzt wird sie saniert.
Die Häuserzeile in der Oberamteistraße in Reutlingen aus dem frühen 14. Jahrhundert gilt als eine der ältesten Fachwerkhäuserzeilen Süddeutschlands. Der Reutlinger Gemeinderat hat am Dienstag entschieden, die kurz vor dem Einsturz stehenden Häuser schnell zu sanieren. Daneben entsteht ein Neubau, in den das Heimatmuseum einziehen soll.
Häuser in schlechtem Zustand: Tiefe Risse und verfallene Böden
Seitdem zwei Erdbeben im Juli und Oktober die Region erschüttert haben, stehen die ohnehin maroden Häuser kurz vor dem Einsturz: In den Mauern klaffen tiefe Risse, im Inneren verlaufen zehn dicke Stahlstangen längs und quer, die die Häuser gerade noch so zusammenhalten. Teilweise sind die verfallenen Holzböden so dünn, dass sie nicht mehr tragen.
Noch ein Erdbeben wäre riskant
Eine Sanierung ist dringend nötig, sagt Oberbürgermeister Thomas Keck. Und zwar schneller als ursprünglich geplant. Das hat der Gemeinderat jetzt auch so beschlossen.
Gesamtprojekt soll knapp 20 Millionen Euro Kosten
Ab Januar sollen die Sanierungsarbeiten in der Oberamteistraße starten. Laut den Sitzungsunterlagen des Gemeinderats soll das Gesamtprojekt knapp 20 Millionen Euro kosten, davon entfallen rund 5,5 Millionen Euro auf den Neubau. In dem Museum sollen neben der Bau- und Bewohnergeschichte aktuelle gesellschaftliche und regionale Themen gezeigt werden. Ein genaueres Konzept ist in Arbeit.