Im Oktober wurden erste Vorwürfe gegen den Chef des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Stefan Wolf, laut. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft Tübingen.
Die Staatsanwaltschaft Tübingen hat ein Ermittlungsverfahren gegen den Chef des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Stefan Wolf, eingeleitet. Das bestätigte die Behörde dem SWR am Donnerstag. Es gehe um den Vorwurf des Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt, so die Staatsanwaltschaft.
Wolf soll Haushälterin schwarz beschäftigt haben
Die Ermittlungen sind das Resultat von Medienberichten, die im letzten Oktober veröffentlicht wurden. Darin wird Wolf bezichtigt, seine private Haushälterin über Jahre hinweg schwarz beschäftigt zu haben. Steuern und Sozialabgaben soll er nicht bezahlt haben. Die Frau habe die Betten gemacht, die Räume des Hauses gereinigt, eingekauft und aufgeräumt - an bis zu fünf Tagen in der Woche, hieß es von Leuten aus Wolfs Umfeld.
Schwarzarbeit und niedriger Lohn? Gesamtmetallchef Wolf soll Haushälterin illegal beschäftigt haben
Die Zeitschrift "Stern" wirft dem Gesamtmetallchef Stefan Wolf vor, seine private Haushälterin in Vollzeit schwarz beschäftigt zu haben. Eine Stellungnahme gibt es bisher nicht.
Der 61-jährige Wolf ist neben seiner Tätigkeit als Präsident von Gesamtmetall auch Vorstandsvorsitzender des baden-württembergischen Autozulieferers Elring Klinger. Sollte das Ermittlungsverfahren mit einer Verurteilung enden, drohen ihm bis zu fünf Jahre Haft oder eine Geldstrafe. Bislang äußerte sich Wolf noch nicht zu den Vorwürfen. Sein Unternehmen und Gesamtmetall verwiesen auf die Ermittlungen als "Privatangelegenheit".
Gesamtmetall befindet sich aktuell in Tarifverhandlungen mit den Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie. Während die Gewerkschaft IG Metall mehr Lohn für die Arbeiterinnen und Arbeiter fordert, will Wolf Lohnzurückhaltung, weil die Energiekrise auch den Unternehmen zu schaffen mache.