Über sieben Jahre Gefängnis für die mutmaßlichen Rädelsführer – das Landgericht Hechingen hat die Urteile im Geldautomatenknacker-Prozess verkündet. Angeklagt waren acht Männer.
Zwei Winter lang - 2021 und 2022 - waren die Geldautomaten in der Region vor ihnen nicht sicher. Sigmaringen, Sauldorf Herdwangen, Titisee-Neustadt, Löffingen, Rosenberg und Gailberg - mindestens sieben Mal schlugen sie zu. Das Landgericht Hechingen verhängte jetzt Haftstrafen zwischen zwei und über sieben Jahren im Geldautomatenknacker-Prozess.
Die Serie von mindestens sieben Angriffen auf Geldautomaten begann 2021 im Kreis Sigmaringen und zog sich bis in den Schwarzwald und auf die Ostalb. Einzelne Täter reisten nur für die Tatnacht extra aus dem Kosovo an – denn es lohnte sich. Die gesamte Beute soll bis zu 300.000 Euro betragen haben.
Die Täter gingen immer gleich vor: erst stahlen sie von der Feuerwehr massive Spreizgeräte, die eigentlich zum Öffnen verunglückter Autos gedacht sind. Mit dem Spreizgerät bogen sie dann den jeweiligen Geldautomaten auf. Sie wählten immer Automaten in abgelegenen Gegenden oder an nicht einsehbaren Orten. In Sigmaringen zum Beispiel den Geldautomaten im Gebäude eines Pizzalieferdienstes.
Dabei gingen sie nicht nur bei der Auswahl der Orte überlegt vor, sondern auch bei den Taten selbst. Sie benutzten Funkgeräte statt Handys, sie hatten extra Leute auf Beobachtungsposten im Umfeld des Gebäudes, sie sprühten Kameras zu oder zerstörten sie. Auf die Schliche kam ihnen die Polizei dann doch noch, und zwar über wochenlang abgehörte Telefonate.